Filme mit tierischen Darstellern begeistern das Publikum, doch nicht immer wird bei den Drehs ausreichend auf die Vierbeiner Rücksicht genommen. Die US-amerikanische American Humane Association ist für den Schutz von Tieren an Film- und Fernsehsets zuständig und verleiht Filmproduktionen das berühmte Siegel "No animals were harmed", also "Es kamen keine Tiere zu Schaden".
Tiger bei Dreh fast ertrunken
Doch dem "Hollywood Reporter" wurden nun angebliche E-Mails der AHA-Mitarbeiterin Gina Johnson zugespielt, die Kollegen zum Stillschweigen über gefährliche Zwischenfälle mit Filmtieren anhalten. So schreibt sie etwa über den Tiger, der im Kinohit "Life of Pi" mitwirkte (Bild) und der beim Dreh angeblich beinahe ertrank: "Erwähnt das vor niemandem! Ich habe es so gut wie möglich heruntergespielt!" Der Tiger habe mit einem Lasso aus dem Wasser gerettet werden müssen, so ein Zeuge.
Viele tote Tiere bei "Der Hobbit"
Andere von der AHA ignorierte Zwischenfälle sollen etwa der Tod Dutzender Meerestiere am Set von "Fluch der Karibik", drei verstorbene Pferde beim Dreh der Serie "Luck" und 27 tote Vierbeiner am Set von "Der Hobbit" gewesen sein. Obwohl bei Letzterem nachweislich Schafe und Ziegen aufgrund von Dehydrierung und Erschöpfung verendeten, erhielt der Blockbuster dennoch das AHA-Siegel.
Schutz der Filmindustrie statt Tierschutz?
Kritiker werfen der AHA nun vor, dass sie von einer Tierschutzorganisation zu einem Verein geworden sei, der sich vielmehr dem Schutz der Filmindustrie verschrieben habe. Die Verantwortlichen wollten sich bisher nicht zu den Anschuldigungen äußern, räumten aber ein Fehlverhalten der Mitarbeiterin Gina Johnson ein. Sie sei wegen ihrer Beziehung zu einem "Life of Pi"-Produzenten parteiisch gewesen.
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