In Lebensgefahr

Schwer verletzte Hündin in Kellerabteil abgelegt

Tierecke
02.02.2015 11:00
Die Grausamkeit mancher Menschen scheint keine Grenzen zu kennen: Am vergangenen Freitag wurde die Tierrettung des Wiener Tierschutzvereins (WTV) zu einem Wohnhaus in Wien-Meidling gerufen, da ein aufmerksamer Bewohner starken Verwesungsgeruch aus dem Keller wahrgenommen hatte. Bei genauer Untersuchung des Kellers wurde in einem Abteil in einer Decke ein junges, schwer verletztes Pekinesen-Mix-Weibchen geborgen und umgehend ins Wiener Tierschutzhaus nach Vösendorf gebracht.

Bei der genauen Untersuchung durch die Tierärzte bot sich ein schreckliches Bild: Die etwa einjährige Hündin war überwiegend in Bandagen eingewickelt, von denen der Verwesungsgeruch ausging. Die Verbände hatten sich bereits derart stark in das Fleisch des Tieres gefressen, dass eine schmerzfreie Entfernung nur unter Narkose möglich war.

Körper des Hundes von tiefen Wunden gezeichnet
Die Abnahme der Verbände förderte dann das schreckliche Ausmaß des Leidens zutage: Fast der gesamte Körper der Hündin war mit tiefgreifenden, eitrigen und nässenden Wunden sowie Hautablösungen übersät. Den Tierärzten zufolge handelt es sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit um Brandverletzungen. Insgesamt dauerte die Notversorgung der Pekinesin, bei der auch die abgestorbenen Hautschichten entfernt werden mussten, rund eineinhalb Stunden.

Veterinäre vermuten Verbrennung als Ursache
Das Tier wird nun mit starken Schmerzmitteln, hochdosierten Antibiotika, Infusionstherapien und Lasertherapie zur Förderung der Wundheilung behandelt. "Was der Hündin genau passiert ist, kann man nicht sagen. Es sieht aber ganz nach einer Verbrennung mit heißem Wasser oder Dampf aus. Das Tier aber ohne Hilfe einfach in einem Keller abzulegen ist ein Skandal. Die Schmerzen der Hündin sind kaum vorstellbar", sagt Madeleine Petrovic, Präsidentin des WTV.

Hündin ist noch nicht außer Lebensgefahr
Es bedarf daher laut Petrovic noch viel mehr Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung: "Vielen Leuten ist immer noch nicht klar, dass kranke und verletzte Tiere die gleiche medizinische Betreuung benötigen wie Menschen. Sollte das jemandem aus sozialen Gründen nicht möglich sein, so gibt es Einrichtungen, an die man sich wenden kann." Aktuell geht es der Hündin, die auf den Namen "Esperanza" (spanisch für Hoffnung) getauft wurde, den Umständen entsprechend gut. Über den Berg ist sie allerdings noch nicht.

Suche nach Besitzer läuft auf Hochtouren
Einen Hoffnungsschimmer zur Klärung des genauen Schicksals der Hündin gibt es allerdings: Sie trug ein Halsband samt Hundemarke aus Niederösterreich. Die Mitarbeiter des WTV versuchen aktuell auf Hochtouren, die Identität der Besitzer zu klären.

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