Arten verbannt

Schönbrunn-Besucher: "EU-Verordnung ist Unsinn!"

Tierecke
26.01.2017 10:57

Schwere Zeiten für Nasenbären, Biberratten, Rotwangenschmuck-Schildkröten und Muntjaks im Tiergarten Schönbrunn. Wie berichtet, stehen die vier Arten auf einer Verbotsliste der EU. Der Zoo sieht die Regelung grundsätzlich positiv. Ein "Krone"-Lokalaugenschein zeigt: Die Besucher sind gespalten.

Nur wenige Wiener und Touristen trotzen Mittwochvormittag in Schönbrunn der Kälte. "Die EU-Verordnung ist Unsinn", meint Peter Hillebrand beim "Krone"-Lokalaugenschein. Sinnvoll findet der 58-jährige Angestellte aus dem Burgenland hingegen, wie Wien damit umgeht. Denn im Gegensatz zu anderen Zoos wird in Schönbrunn kein Tier geschlachtet.

"Hat die EU keine anderen Probleme?"
"Hat die EU keine anderen Probleme als Nasenbären?", fragen sich Friedrich (64) und Christine (61) Tressl. Wie die Mehrheit der Besucher wissen sie über die Verbotsliste der EU Bescheid. Um eine Verdrängung heimischer Tierarten zu vermeiden, sind 37 Arten ab sofort unerwünscht. Verständnis für die EU-Regelung bringt hingegen Besucherin Claudia Sanhueza (44) auf. Mit ihrem Sohn Arthur (2) stattete sie den Nasenbären, Elefanten und Co. einen Besuch ab. "Ich bin grundsätzlich gegen den Import von Tieren, die bei uns nicht leben", erklärt die junge Mutter.

"Es gibt genug andere Tiere zu entdecken"
"Ich bin mir sicher, Wien wird gewissenhaft mit dem neuen Gesetz umgehen", ist auch Fritz Schiemer (76) zuversichtlich. Auf die Frage, ob es schade sei, dass seine Enkeltochter Anna (5) in Zukunft keine Nasenbären in Schönbrunn sehen wird, antwortet der Professor: "Nein, es gibt noch vieles zu entdecken."

"Wollen Ausnahmegenehmigung"
Und wie wird es im Tiergarten weitergehen? "Wir setzen uns für eine Ausnahmegenehmigung ein, damit wir invasive Arten auch weiterhin halten und züchten dürfen", erklärt eine Sprecherin. Außerdem sei Nachwuchs bei den betroffenen Arten ohnehin schwierig: Beide Nasenbären-Männchen sind seit vielen Jahren kastriert. Bei den Nutrias handelt es sich um zwei Weibchen. Der Muntjak lebt überhaupt alleine im Tiergarten.

Isabella Kubicek, Kronen Zeitung

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