Die Wissenschaftler der TUM verwendeten als Vorlage das Seitenlinienorgan von Fischen. Mit seiner Hilfe können Fische Hindernisse spüren, ohne sie zu berühren – und zwar bis zu einer Reichweite von etwa der eigenen Fischlänge. "Selbst im trüben Wasser fühlt ein Fisch, dass sich ein Feind nähert – ohne diesen überhaupt zu sehen", erklärt Professor Leo van Hemmen, Leiter des Forschungsprojektes an der TUM. "Links und rechts am Körper haben Fische Tausende von winzigen Detektoren, die zum Seitenlinienorgan gehören. Damit erspüren Fische sogar kleinste Wasserbewegungen."
Durch seine Schwimmbewegungen erzeugt der Fisch Schwingungen, die andere Fische mithilfe ihrer Seitenlinienorgane spüren können. Hindernisse werden somit frühzeitig erkannt, weil sie eine Änderung der Wassergeschwindigkeit oder des Wasserdrucks bedeuten. "Bei der Entwicklung unseres Unterwasser-Roboters 'Snookie'", erklärt van Hemmen, "haben wir uns diesen sechsten Sinn des Fisches ganz genau angesehen und, vereinfacht gesprochen, auf den Roboter übertragen." Die Erkenntnisse könnten in Zukunft auch für andere Anwendungen genutzt werden. "Ich möchte einen Roboter entwickeln, der sich ganz allein durch die Fußgängerzone bewegen kann, ohne einen einzigen Menschen anzurempeln", so van Hemmen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.