Illegale Händler

Ragger: Tierrücktransport nur gegen Kaution

Tierecke
04.06.2013 15:24
Der holländische Besitzer der 1.700 Kleintiere, die am vergangenen Freitag nach einem Unfall ins Tierheim Klagenfurt gebracht worden sind, will die Tiere abholen. Für Fälle von illegalen Transporten wie diesen fordert der Kärntner Referent für Tierschutz, Landesrat Christian Ragger, eine Kautionszahlung an das Tierheim sowie einen Kostenersatz für die Bergung der Tiere.

Bei einigen Tieren, darunter Pythonschlangen, Frettchen und Nerze, würden die verantwortlichen Tierärzte mangels Gesundheits- und Herkunftsbescheinigungen keine Freigabe für den Transport erteilen, so Ragger am Dienstag in einer Aussendung. Sie bleiben aus Gesundheitsgründen in jedem Fall in Kärnten und für sie sollten neue Besitzer gesucht werden. Die restlichen Tiere will der Besitzer aus den Niederlanden allerdings abholen.

Abholung nur gegen Kaution
"Ein dafür geeignetes Fahrzeug soll mittlerweile verfügbar sein. Allerdings wird der Rücktransport nur erlaubt, wenn die Verantwortlichen für den illegalen Transport eine Kautionszahlung für die Kosten des Tierheimes, der Bergung und die zu erwartenden Strafen hinterlegt", teilte Ragger mit. Zeitgleich kündigte er für den illegalen Transport auch strenge Strafen an.

Illegale Transporte sind großes Risiko
"Aus der Sicht des Gesundheits- und Tierschutzes ist es unverantwortlich, Tiere, deren Herkunft und Seuchenstatus ungeklärt ist, durch halb Europa zu karren. Es ist davon auszugehen, dass nach dem Unfall nicht alle Tiere eingefangen werden konnten. Das Risiko, dass zum Beispiel ein tollwutkrankes Tier ausgekommen ist, kann man nicht ausschließen. Das hätte weitreichende Konsequenzen."

Händler missachtete "Tracis-System"
Es gebe in Europa nicht umsonst das sogenannte "Tracis-System": Im Ursprungsland muss ein Tierarzt die Gesundheit und die Transportfähigkeit der Tiere bestätigen. Der Transport bekommt eine Lizenznummer und die geplante Transportroute muss in einem europaweiten Informationssystem eingespeichert werden, sodass die Transitländer wissen, welche Tiere durchreisen, und Kontrollen durchführen können.

"Der holländische Tierhändler und sein Transporteur haben diese Regelungen ignoriert. Sie wollten die Tiere unerlaubt auf einen großen Markt in Oberitalien bringen", so Ragger. Die Behörden wussten nichts von dem Transport und um welche Tiere es sich handelte.

Strafverfahren sind anhängig
Bei der Bezirkshauptmannschaft Spittal sind laut Ragger Strafverfahren wegen der fehlenden Transportgenehmigung, wegen einer nicht vorhandenen Zulassung des Fahrers und wegen eines für diesen Tiertransport ungeeigneten Fahrzeuges anhängig. Der Magistrat Klagenfurt ermittle wegen der fehlenden Atteste in Bezug auf den Seuchenstatus der Tiere, unter anderem wegen fehlender Chips für die Frettchen und Nerze.

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