Thor ist ein Mischling aus Englischer Bulldogge und Mastiff, beide Rassen zählen in Dänemark nicht zu den gesetzlich verbotenen sogenannten "Kampfhunden". Trotzdem wurde der Vierbeiner im Dezember 2012 beschlagnahmt und ein Termin zur Einschläferung festgesetzt, denn ein dänischer Polizeibeamter hält Thor "möglicherweise" für einen (verbotenen) American-Staffordshire-Terrier-Mischling. Die Behörden folgen dieser Einschätzung, obwohl die Angaben der Besitzer von drei unabhängigen Hundeexperten bestätigt wurden. Seitdem kämpfen Tierschützer vor Gericht um das Leben des Vierbeiners, der Fall löste internationale Proteste aus.
Präzedenzfall könnte Tausende Hunde retten
Thor wurde in einer Pflegefamilie untergebracht, ein Gericht befasste sich mit dem Fall. "Damit befand er sich nicht mehr in Lebensgefahr", so die dänische Tierschutzorganisation "Fair Dog" in einem Statement. "Wir gehen davon aus, dass wir diesen Fall gewinnen könnten - damit würde er zum Präzedenzfall und könnte Tausenden dänischen Hunden das Leben retten." Doch der Traum der Hundefreunde steht nun auf der Kippe, denn Thor wurde von Unbekannten entführt. Der Fall sei somit laut "Fair Dog" vor Gericht "nicht mehr existent".
Entführer begingen Nachahmungstat
Eine Gruppe, die sich "Thors Venner" ("Thors Freunde") nennt, entwendete den Mischling am vergangenen Wochenende aus einer Pension. Vermutlich handelt es sich um eine Nachahmungstat, denn erst vor wenigen Wochen entführte ein dänischer Polizeibeamter einen namensgleichen Schäferhund einen Tag vor dem Einschläferungstermin und rettete dem Tier damit das Leben. Der "große Thor", wie der Schäfer von Medien bezeichnet wird, befinde sich seitdem an einem unbekannten Ort und sei wohlauf, so sein Entführer Lars Bo Lomholt, der sich von der Aktion der Trittbrettfahrer distanzierte.
Tierschützer: "Bringt Thor sofort zurück!"
"Fair Dog" fordert die Entführer des "kleinen Thor", wie der Mischling genannt wird, öffentlich zur schnellstmöglichen Rückgabe des Vierbeiners auf. Man habe Tausende Stunden Zeit und über 28.000 Euro Spendengelder in den Fall investiert. "Der Gedanken daran, dass nun all dieser Einsatz vergeblich war, ist fast nicht auszuhalten", heißt es auf der Facebook-Seite des Vereins. Nach Einführung der Rasselisten im Jahr 2010 wurden in Dänemark bereits über 1.400 Familienhunde getötet.
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