Geiz ist geil?

Milch- und Fleischpreise schaden Mensch und Tier

Tierecke
28.08.2015 08:01
Die derzeitigen Billigpreise bei Milch und Schweinefleisch sind laut der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" eine Folge einer kurzsichtigen europäischen Agrarpolitik und nicht nur für Landwirte, sondern vor allem auch für die Tiere, die Umwelt und letztlich auch die Konsumenten ein großer Schaden.

Nachdem seit Jahrzehnten Subventionen für intensiv wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe vergeben werden, sei es nicht verwunderlich, dass es nun mit der Überproduktion zu großen Problemen gekommen ist, so Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros der "Vier Pfoten".

Auf dem Rücken der Tiere
"Das Schlimme dabei ist, dass diese verfehlte Politik auf dem Rücken der Tiere, deren Bedingungen unter der intensiven Produktion extrem schlecht sind, ausgetragen wird", sagt Kley. "Und gleichzeitig werden Landwirte nicht fair entlohnt, die Umwelt leidet unter einer falschen Bodenbewirtschaftung, und die Konsumenten kaufen qualitativ immer schlechtere Nahrungsmittel."

Lösung: Umstrukturierung auf politischer Ebene?
Eine Lösung sehen die "Vier Pfoten" auf politischer Ebene in einer völligen Umstrukturierung der rein auf wirtschaftliche Maximierung ausgelegten EU-Landwirtschaftsstrategie. Indra Kley: "Die EU darf nicht, so wie jetzt, einfach nur der Verwalter eines riesigen Landwirtschaftsbudgets sein. Die einzelnen Mitgliedsstaaten, die diese Politik ja schließlich lange mitgetragen haben, sind gefordert, gemeinsam eine nachhaltige Landwirtschaft aufzubauen. Es muss eine Struktur geschaffen werden, in der die Arbeit von Landwirten, die Umwelt und auch die Bedürfnisse von Tieren sowie von Konsumenten ihren entsprechenden Stellenwert haben."

Auch Verbraucher haben großen Einfluss
Aber auch die Verbraucher können sehr viel tun, sagt Kley: "Wir appellieren an die Konsumenten, sich bewusst zu ernähren und vor allem den Konsum von Fleisch zu reduzieren. Wenn wir alle weniger Fleisch und tierische Produkte essen, dafür aber auf bessere Haltungsbedingungen der Tiere achten und damit auch bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen, leisten wir schon einen sehr wertvollen Beitrag. Einerseits helfen wir den Tieren, andererseits aber auch der Umwelt, den Landwirten und unserer eigenen Gesundheit."

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