Tiroler Tierwelt

Michael Martys vom Alpenzoo Innsbruck im Interview

Tierecke
10.03.2014 08:54
Michael Martys ist seit über 20 Jahren geschäftsführender und zoologischer Direktor des Alpenzoo Innsbruck. Im "Krone"-Interview erzählte er von großen Erfolgen und Meilensteinen in der Geschichte des Tiergartens.

"Krone": Herr Martys, der Alpenzoo versteht sich als "Zoo für alle".
Michael Martys: Grundsätzlich sprechen wir die Tiroler Bevölkerung an, aber auch die vielen Touristen, die unser Land besuchen. Besonders stolz sind wir darauf, dass alle Altersklassen - vom Säugling bis zum Senior - gerne in den Alpenzoo Innsbruck kommen. Unter den ungefähr 300.000 Besuchern im Jahr sind auch viele Familien, was uns natürlich auch sehr freut.

"Krone": Was macht für Sie die Faszination am Alpenzoo Innsbruck aus?
Martys: Der Alpenzoo präsentiert die Tierwelt der Alpen in heutiger und historischer Zeit. Damit können wir unseren Besuchern einen Zoo bieten, der mit seinem Tierbestand weltweit einzigartig ist. Das macht uns international in der Zoowelt bekannt und wird auch von den Fachleuten anerkannt. Ich denke da beispielsweise an unser neues, großes Aquarium, das das weltweit größte seiner Art zum Thema "Fischwelt der Alpen" ist.

"Krone": In den letzten Jahren fanden regelmäßig Erneuerungen der Gehege und Anlagen statt.
Martys: Es passiert relativ schnell, dass ein Zoo überaltert. Gehege haben schließlich nicht so eine lange Laufzeit wie menschliche Behausungen. Im Laufe der Jahre haben sich aber auch die Sichtweise der Besucher und der Anspruch an die Tierhaltung verändert. Es ist also ein Muss, den Alpenzoo Innsbruck ständig weiterzuentwickeln und auszubauen. Somit ist der Zoo immer ein dynamisches Konzept.

"Krone": Sie sind nun seit über 20 Jahren geschäftsführender und zoologischer Direktor des Alpenzoo Innsbruck. Welche Ereignisse sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Martys: Ich habe in diesen zwei Jahrzehnten einige Sternstunden erlebt. Viele positive Entwicklungen haben mir Freude bereitet. Es konnten zahlreiche Ideen verwirklicht werden - das Terrassenhaus mit dem großen Aquarium ist sicherlich ein Meilenstein für den Alpenzoo gewesen.

"Krone": Der Alpenzoo Innsbruck kann große Erfolge in der Tierhaltung aufweisen.
Martys: Im Rahmen des Aus- und Umbaus haben wir, dort wo es möglich ist, begehbare Anlagen errichtet. So haben unsere Besucher zum Beispiel in der Steinbockanlage unmittelbaren Kontakt zum Wildtier - ein einzigartiges Erlebnis. Das Tier kann aber natürlich entscheiden, ob es sich in der Nähe des Menschen aufhält oder sich zurückzieht. Dem Besucher wird jedenfalls ein freies Sichtfeld ohne störende Gitter geboten. Ein weiteres Ziel des Alpenzoo Innsbruck ist es, Tiergemeinschaften aus dem gleichen Lebensraum zu präsentieren. Auch das ist eine Neuerung, die es früher nicht gegeben hat.

"Krone": Der Alpenzoo ist ein beliebter Ort der Begegnung zwischen Mensch und Tier.
Martys: Ja, der Alpenzoo Innsbruck ermöglicht Kontakt zu den Tieren der Alpenwelt mit allen Sinnen, ob durch einfache Beobachtung, durch die Möglichkeit zur Fortbildung oder durch einen spannenden Biologieunterricht mit lebendigen Tieren unter freiem Himmel.

"Krone": Sie sprechen die Zooschule des Alpenzoo Innsbruck an.
Martys: Genau, die Zooschule ist eine schon seit beinahe 30 Jahren bestehende Einrichtung. Zwei Zoopädagoginnen betreiben diese Lerneinheit des Alpenzoo Innsbruck. Das Fortbildungsangebot wird von Schulklassen, aber auch von Erwachsenen sehr gut angenommen. Der Alpenzoo ist so gesehen das größte Klassenzimmer für den Biologieunterricht in Tirol. Die Wissensvermittlung, die auch Spaß machen soll, ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Aspekt des Natur- und Artenschutzes.

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