"Vier Pfoten"-App

Martinigansl: Beim Kauf kein Tierleid unterstützen

Tierecke
30.10.2013 10:06
In der Martinigansl-Zeit haben viele Konsumenten Schwierigkeiten festzustellen, ob im Supermarkt angebotenes Gänse- und Entenfleisch aus tiergerechter Haltung ohne Stopfmast, Lebendrupf oder Käfighaltung kommt. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" hat jetzt ihre Mobile-App diesbezüglich erweitert: Der Käufer muss lediglich sein Handy an den Barcode halten und das Produkt einscannen. Danach erhält er eine Statusmeldung über die Produktionsbedingungen und die Herkunft des Fleisches.

Das Sortiment der österreichischen Supermarktketten wurde in die Datenbank der "Vier Pfoten" aufgenommen und mit der von der Tierschutzorganisation regelmäßig aktualisierten Positivliste der Produzenten von Gänsefleisch abgeglichen. Auf dieser Positivliste sind verantwortungsvolle Unternehmen genannt, die sich unangemeldeten und unabhängigen Kontrollen unterziehen und nachweislich auf Stopfmast, Lebendrupf und Käfighaltung verzichten.

App hilt beim Kauf von Gänsefleisch
Die Farbe Grün zeigt, dass das Fleisch von einem verantwortungsvollen Unternehmen stammt, das auf Stopfmast, Lebendrupf und Käfighaltung verzichtet. "Unter die rote Kategorie fällt Fleisch der Hersteller, von denen wir wissen, dass sie Tiere stopfen oder rupfen", erklärt Kampagnenmitarbeiterin Indra Kley weiter. "Damit wollen wir den Markt transparenter machen und Konsumenten unterstützen, für die das Wohl der Tiere ein Kriterium ist."

Grausame Praxis in Österreich verboten
In Österreich gibt es unter anderen heimische Gänse aus tiergerechter, biologischer Haltung im Angebot - das Stopfen und Rupfen von Gänsen ist hierzulande verboten. In manchen Ländern ist es jedoch noch immer legal und bringt jährlich Millionen kranke Gänse hervor. Das Stopfen ist eine der grausamsten Methoden, um Foie Gras (französisch für "fette Leber") herzustellen. Gänse und Enten werden zumeist zwei- bis dreimal am Tag zwangsgefüttert.

Stopfen bis zur Fettleber
Dabei wird ihnen ein Stopfrohr durch den Rachen gerammt und große Mengen Maisbrei über ein Druckluftsystem in den Magen befördert. Mit der Zeit verfettet die Leber, vergrößert sich dabei um das Zehnfache zu einem krankhaft veränderten Organ und erreicht ein Gewicht von bis zu einem Kilogramm (am Bild zu sehen). Am Ende der Mastzeit ist die Leber der Gänse so groß, dass sie kaum atmen oder sich bewegen können.

Rupfen bei lebendigem Leib
Zusätzlich werden viele Tiere vor der Stopfmast auch noch bei lebendigem Leib gerupft, um Profit mit ihren Daunen zu machen. Da die Federn nachwachsen, können die Tiere während ihres kurzen Lebens bis zu viermal bei vollem Bewusstsein kahl gerupft werden. Häufig passieren dabei schwere Verletzungen, die - wenn überhaupt - ohne Narkose vor Ort wieder zusammengenäht werden.

Konsumenten haben die Wahl
"Die gute Nachricht ist, dass Konsumenten sehr wohl die Wahl haben", sagt Indra Kley. "Wenn Sie nicht selbst kochen, empfehlen wir in der Ganslzeit: Lassen Sie sich in Restaurants, Gasthäusern oder anderen Gastronomiebetrieben immer die Packung mit den Angaben zum Produzenten und dessen EWG-Nummer zeigen. Diese Nummer informiert über die Herkunft des Fleischs. So können Sie mithilfe unserer Positivliste überprüfen, ob der Hersteller auf tierquälerische Praktiken verzichtet."

Die "Vier Pfoten"-App können Sie HIER downloaden, die Positivliste können Sie auf der Website der Organisation einsehen.

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