Wie die Sekretärin Christiane V. zu Tode kam, ist derzeit Thema am deutschen Bundesgerichtshof. Die Frau wurde im November 2010 erstickt auf dem Boden ihres Badezimmers gefunden. In der Wohnung hielten sich nur ihr Ehemann Michael sowie der Familienhund "Tammy" auf. Was zunächst als klarer Fall erschien - der Witwer wurde wegen Totschlags zu acht Jahren Haft verurteilt - wird nun neu aufgerollt. Denn der Verteidiger sieht den Labrador-Mischling Tammy als möglichen Täter!
Familienhund soll Frauchen erstickt haben
Der Schuldspruch vor dem Düsseldorfer Landgericht wurde vom Bundesgericht wegen Mängeln in der Beweisführung aufgehoben, zudem habe Michael V. gar kein Motiv für die Tat, heißt es. Als alternativen Täter schlug sein Anwalt den Familienhund vor - der 35 Kilogramm schwere Labrador-Mischling könnte sein betrunkenes Frauchen erstickt haben, so die Theorie.
Fest steht, dass sich das Ehepaar V. am besagten Abend betrunken hat. Seine Frau sei im Badezimmer auf dem Boden gelegen, er habe sie dort zugedeckt und am nächsten Tag tot aufgefunden, sagt Michael V. - Tammy soll sich im Anschluss auf ihr Frauchen gelegt und sie dadurch erstickt haben. Gegen diese Version sprechen Würgemale am Hals von Christiane V. und Aussagen von Bekannten. Diese berichten nämlich, dass die Sekretärin sich von ihrem gewalttätigen Mann trennen wollte und bringen damit ein mögliches Motiv ins Spiel.
Experten: "Hund kann unmöglich der Täter sein"
Tierschützer sind entsetzt darüber, dass ein Hund vor Gericht als möglicher Mörder präsentiert wird. Es sei ausgeschlossen, dass der Hund seinem Frauchen Würgemale zugefügt hat, so Experten. Das Urteil wird noch in dieser Woche erwartet.
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