Zu deformiert?

Kritik am Sieg von Schäferhündin bei “Crufts”

Tierecke
15.03.2016 08:53

Es ist eine ewige Debatte: Wo genau hört verantwortungsvolle Hundezucht auf, und wo fängt Qualzucht an? Denn nicht wenige Rassen leiden zunehmend unter schweren gesundheitlichen Problemen. Vor allem bei Hundeausstellungen kommt das Thema zur Sprache - wie auch jährlich bei den "Crufts", der weltgrößten Hundeschau, wo sich ein Deutscher Schäferhund mit äußerst schiefem Rücken einen Siegerpokal holte.

Rassezuchtvereine weltweit müssen sich schon seit Jahren vermehrter Kritik stellen. Der Vorwurf: Hundezucht orientiere sich mehr an menschlichen Vorlieben als an der Gesundheit der Vierbeiner. Bei Ausstellungen siegen immer öfter Hunde, die aufgrund des Zuchtstandards gesundheitliche Probleme haben. Die weltgrößte Hundeschau, die "Crufts" in Großbritannien, steuert mit Jahren mit einer Regel gegen: 15 besonders belastete Rassen erhalten ihren Pokal nur nach bestandener tierärztlicher Untersuchung.

Keine Pokale für kranke Hunde
Der Gewinner der jeweiligen Schau wird also von einem Tierarzt untersucht - ist der Hund nicht gesund, erhält er auch keinen Pokal. Betroffen sind Basset Hound, Bluthund, Bulldogge, Chow Chow, Clumber Spaniel, Bordeauxdogge, Deutscher Schäferhund, Mastiff, Mastino Napoletano, Pekinese, Shar Pei, Bernhardiner, Französische Bulldogge, Mops und Chinese Crested. Susan Cuthbert ist die Besitzerin der Hündin "Cruaghaire Catoria", die als Rassebeste den Pokal für Deutsche Schäferhunde holte. Und sie kann dieses Gesundheitszertifikat vorweisen.

Cruaghaire Catorias Sieg, obenstehend im Video zu sehen, löste große Kritik von Tierfreunden aus, der Hund sehe absolut ungesund aus. Das Tier sei regelrecht deformiert und habe einen viel zu gebogenen Rücken. Für Susan Cuthbert vollkommen haltlose Vorwürfe und "die schlimmste Show-Erfahrung ihres Lebens". Bei den Crufts dieses Jahr sei die Hündin erneut tierärztlich untersucht worden, so Cuthbert: "Ich habe schwarz auf weiß, dass es keine sichtbaren gesundheitlichen Probleme bei ihr gibt."

Kennel Club mit Richterentscheidung unglücklich
Im Video ist zu sehen, dass der Dog-Handler (jene Person, die einen Hund im Ring vorführt), die verdrehten Beine von Cruaghaire Catorias nach vorne ziehen muss. Hunderte Zuseher meldeten sich entrüstet über die Social-Media-Kanäle des Kennel Clubs, der die Show ausrichtet. Sogar Kommentatorin Jessica Holm bemerkte: "Das sah nicht aus wie ein gesunder, sich frei bewegender Hund." Der Richter ist für einen Kommentar nicht zu erreichen, doch der Kennel Club scheint mit seiner Entscheidung ebenfalls unglücklich zu sein. Sprecherin Caroline Kisko: "Wir müssen jene Richter aussortieren, die sich nicht an unsere Vorgaben halten. Die letzte Konsequenz wäre, die ganze Rasse aus der Show zu nehmen."

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