Richtigstellung

Katzenhalter dürfen ihre Tiere beruhigt streicheln

Tierecke
17.10.2013 08:59
Im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Studie untersuchte ein internationales Forscherteam, ob Katzen in Mehrkatzenhaushalten gestresster sind als alleine gehaltene Katzen. Die Ergebnisse wurden zum Teil falsch interpretiert, Medien titelten etwa mit "Katzen hassen Streicheln". Das sei ganz und gar nicht richtig, wie die Veterinärmedizinische Universität Wien jetzt klarstellt.

Mitautor Rupert Palme vom Institut für Medizinische Biochemie der Veterinärmedizinischen Universität Wien klärt auf: "Tatsächlich genoss es die Mehrheit der Katzen, gestreichelt zu werden. Nur Tiere, die es eigentlich nicht mögen, aber trotzdem über sich ergehen lassen, sind dabei gestresst."

Doch eigentlich ging es in der Studie darum, ob Katzen gestresster sind, wenn sie in größeren Gruppen in einem Haushalt zusammenleben, oder ob gerade das den Stress verringert. Beides konnte in der vorgelegten Studie nicht bestätigt werden. Die Anzahl der Katzen pro Haushalt hat demnach keinen Einfluss auf den Stress der Tiere.

Jede Katze fühlt anders
Die Forscher untersuchten 60 Katzenhaushalte mit insgesamt 120 Katzen in Brasilien. Diese wurden in drei verschiedene Kategorien eingeteilt: Gruppe I: 23 Single-Katzenhaushalte; Gruppe II: 20 Mehrkatzenhaushalte mit je zwei Katzen; Gruppe III: 17 Mehrkatzenhaushalte mit drei bis vier Katzen. Die Katzenbesitzer gaben für jedes einzelne Tier an, wie gern dieses gestreichelt wird. Den Stresslevel der Vierbeiner erhoben die Forscher, indem sie Kotproben einsammelten und auf Abbauprodukte der Stresshormone untersuchten.

Großteil der Katzen lässt sich gerne streicheln
85 der 120 untersuchten Katzen mochten es, gestreichelt zu werden. So wurde es zumindest von den jeweiligen Katzenhaltern beschrieben. Die wenigen, die es laut Besitzer nicht mochten, entzogen sich wahrscheinlich dem "Streichler". Die restlichen 13 Tiere tolerierten das Streicheln und waren dabei gestresster als ihre Artgenossen.

"Genau diese 13 Tiere haben möglicherweise zur Fehlinterpretation der Studie geführt", erklärt Palme, "Katzen sind keinesfalls grundsätzlich gestresst, wenn sie gestreichelt werden. Das hängt vielmehr von der Situation und vom Charakter des einzelnen Tieres ab." Der Wissenschafter war im Rahmen der Studie für die Analyse der Kotproben verantwortlich.

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