Waschen & schneiden

Im Gespräch mit Groomerin Margit Schönauer

Tierecke
08.09.2011 14:27
Viele Hundebesitzer haben bereits von Pflegesalons für Vierbeiner gehört, aber noch nie einen Hundefriseur besucht. Was der Hund vom Waschen, Schneiden und Fönen hat und warum bestimmte Hunderassen regelmäßig zur Pflege gehen sollten, erzählt Österreichs erste Goldmedaillen-Gewinnerin in der Hundecoiffeur-Profiklasse, Margit Schönauer.

krone.at: Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Margit Schönauer: Eigentlich durch Zufall über eine Angestellte von meinem Mann. Ich wollte schon immer etwas mit Hunden machen, aber als Trainerin oder Tierpflegerin sah ich keine Zukunft für mich. Dann bin ich auf das Grooming gestoßen und habe nach einer Ausbildung gesucht. In Österreich gab es die damals noch nicht, deswegen bin ich fünf Wochen nach Deutschland gegangen, um alles zu lernen. Zurück in Wien, war ich auf der Suche nach einem Geschäftslokal. Viele Vermieter wollten aber keinen Hundesalon, sie dachten an viel Schmutz und Lärm, obwohl das gar nicht stimmt. Schließlich habe ich mein Lokal gefunden und konnte im Mai 2005 dann endlich meinen Salon eröffnen.

krone.at: Warum sollte man seinen Hund in einen Pflegesalon bringen?
Schönauer: Also es geht dabei keineswegs nur um die Schönheit und darum, dass der Hund immer top gestylt ist. Vielmehr hat die Pflege gesundheitliche Vorteile für den Hund. Die Unterwolle sollte regelmäßig entfernt werden, das fördert die Durchblutung der Haut, sie kann wieder atmen. Das Fell wird locker und luftig, neues Haar kann sich besser entwickeln, der Hund glänzt wieder mehr. Das Baden muss zum Beispiel nicht permanent sein, vor allem mit Chemikalien. Rein biologische Pflegeprodukte sind aber kein Problem. Man muss auch bedenken, dass die Schmutzpartikel heute anders beschaffen sind als noch vor 20 Jahren. Gerade kleine Hund laufen ja genau in Auspuffhöhe, da sollte man das Fell schon regelmäßig reinigen.

krone.at: Welche Behandlungen bieten Sie an?
Schönauer: Beim sogenannten Komplettservice wird der Hund gebadet, gebürstet und gefönt. Der Hund bekommt zudem einen Schnitt beziehungsweise wird getrimmt, die Ohren, die Krallen und der Intimbereich werden ebenfalls gepflegt. Wir bieten auch eine kleine Pflege an, da wird dann auf den Schnitt und das Trimmen verzichtet.

krone.at: Gibt es Hunderassen, die regelmäßig in den Pflegesalon gebracht werden sollten?
Schönauer: Absolut, dem Pudel müssen beispielsweise alle sechs bis acht Wochen die Haare geschnitten werden, sonst würde das Fell irgendwann bis zum Boden wachsen. Generell sollten alle Rassen, die das eigene Haar nicht verlieren, in regelmäßigen Abständen zum Grooming kommen. So etwa der Bichon Frisé oder der Bedlington Terrier. Dann gibt es noch die Trimmrassen wie den Foxterrier, denen alle acht bis zwölf Wochen das abgestorbene Haar entfernt werden muss.

krone.at: Was, wenn mein Hund sich die Behandlung nicht gefallen lassen möchte?
Schönauer: Ich erkenne schon beim Reinkommen, ob es schwierig wird mit dem Hund. (lacht) Prinzipiell ist die Prozedur bei allen Hunden gleich, wir sind immer sehr vorsichtig. Denn auch wenn der Hund nach außen sehr entspannt wirkt, die Tiere sind eigentlich innerlich immer gestresst. Den Stress versucht man zu nehmen. Manchmal geht es auch nicht ohne Beißkorb, und ich habe auch schon Hunde abgelehnt, weil es mir einfach zu gefährlich wurde. Das sind aber wirklich Ausnahmen.

krone.at: Wie viel berechnen Sie für die Behandlung eines mittelgroßen Hundes?
Schönauer: Das hängt ganz stark von der Haarlänge, der Haarstruktur und dem gewünschten Schnitt ab. Bei einem Schäfer-Mix ist natürlich eine ganz andere Arbeit erforderlich als bei einem Bobtail.

krone.at: Herzlichen Dank für das Gespräch.

Mehr Informationen rund um Margit Schönauer und ihren Hundesalon findest du unter www.hundesalon-wien.at/.

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