Einzigartig

Hirnregion macht Papageien zu Sprachkünstlern

Tierecke
25.10.2016 08:30

Papageien sind nicht nur bunt und schön anzuschauen, sondern auch richtige Nachahmungstalente. Jetzt haben US-Forscher herausgefunden, was der Grund für diese besondere Eigenschaft der Tiere ist: Eine einzigartige Hirnregion macht Papageien zu echten Sprachtalenten.

Ein internationales Forscherteam um Erich Jarvis von der Duke Universität Medical Center im US-amerikanischen Dunham entdeckte bei einer Untersuchung zufällig eine spezielle Gehirnstruktur von Papageien. Diese Region ist anscheinend der Grund dafür, dass Papageien verschiedene Laute bis hin zu menschlicher Sprache verblüffend gut nachahmen können. "Unter allen Tierarten haben Papageien die am weitesten entwickelte Fähigkeit, komplexe Töne zu imitieren", schreiben die Forscher.

Besonders großer Gesangskern
Grundsätzlich haben Vögel einen sogenannten Gesangskern im Gehirn, der aus miteinander verschalteten Nervenzellen besteht und die Sing- und Lernvorgänge steuert. Im Vergleich zu anderen Singvögeln oder auch Kakadus, die ebenfalls gute Tonimitatoren sind, ist dieser Gesangskern bei Papageien größer. Denn die Forscher entdeckten, dass der Gesangskern der Papageien im Gegensatz zu dem der Singvögel oder Kakadus aus drei Regionen besteht.

Nachahmung der menschlichen Sprache
So gibt es neben der typischen Kernregion noch eine Randzone, die sich in zwei Bereiche aufteilt: eine den inneren Kern umgebende Schale und eine Schicht um diese Schale. Diese besondere Hirnregion ermöglicht es Papageien, die menschliche Sprache nachzuahmen, heißt es in der Studie von Jarvis, die 2015 in der internationalen Fachzeitschrift Plos One erschien.

Auch andere Arten untersucht
Die Forscher stießen zufällig auf die Hirnregion, als sie bei acht verschiedenen Papageienarten genetische Informationsmuster untersuchen wollten. Um zu sehen, ob auch andere Vogelarten diese spezielle Hirnregion haben, untersuchten die Forscher Zebrafinken als Vertreter der Singvögel, Annakolibri als Vertreter der Kolibris sowie Wellensittiche, Nymphensittiche und Graupapageien. Lediglich die Papageien wiesen die spezielle Hirnstruktur auf.

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