Stressfalle Auto

Gute Fahrt mit dem Hund: Das sollte man wissen

Tierecke
04.09.2013 10:59
Zwei Drittel der Hunde, so hat eine Untersuchung aus dem Vorjahr ergeben, fahren ohne jede Schwierigkeit mit ihren Haltern im Auto mit. Bei einem Drittel kommt es allerdings immer wieder zu Problemen: Die Hunde werden panisch, sie bellen oder weigern sich, einzusteigen – und manchmal übergeben sie sich schon vor Fahrtbeginn. Die gute Nachricht: Hundebesitzer können durchaus etwas tun, um ihrem Liebling die Autofahrt erträglich zu machen.

"Oft ist es mangelnder Raum, der die Autofahrt für Hunde zum Stressfaktor macht", sagt Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin bei "Vier Pfoten". Um Haare auf den Sitzen zu vermeiden, transportieren viele Halter ihr Tier ganz hinten im Auto, zwischen Heckablage und Rückfenster gequetscht. Gerade für größere Rassen ist das viel zu eng. "Letztlich ist es wie mit kleinen Kindern: Hunde müssen gut gesichert sein, sich aber auch wohlfühlen", erklärt Thiesmann. Die Tiere gehören deshalb entweder auf die Rückbank oder in den Kofferraum eines Kombiwagens.

Tiere müssen gesichert werden
Das österreichische Kraftfahrgesetz schreibt vor, dass für den Transport von Tieren eine "fahrtechnisch sichere Verwahrung" erforderlich ist. Das heißt, Tiere müssen so verwahrt oder gesichert sein, dass sie "den im normalen Fahrbetrieb auftretenden Kräften standhalten und der sichere Betrieb des Fahrzeuges nicht beeinträchtig und niemand gefährdet wird".

Box, Gitter oder Gurt
Im Fachhandel gibt es verschiedene Transportmöglichkeiten für den Hund. Als eine der sichersten gilt die Hundebox – sie muss aber stabil sein und aus Stahlrohren bestehen. Ohne Box kann das Tier problemlos mit einem speziellen Brustgeschirr auf der Rückbank gesichert werden. Die für den Hund bequemste Lösung sind Trennwände und -gitter, die ihm hinten besonders viel Bewegungsfreiheit lassen. Viele Autohersteller entwickeln inzwischen auch eigene Systeme.

Langsam ans Auto gewöhnen
Die psychologische Komponente ist aber mindestens ebenso wichtig. Das bedeutet, dass das Tier möglichst früh und ganz langsam an das Fahren gewöhnt werden sollte. Über Belohnungen kann man eine positive Verknüpfung zum Auto aufbauen: "Man lässt den Hund in das Auto einsteigen und gibt ihm ein Leckerli. Erst wenn er problemlos gern in das Auto geht und dort auch frisst, fährt man mit ihm los – anfangs erst kürzere, dann nach und nach auch weitere Strecken", rät Birgitt Thiesmann.

Vorsicht mit Medikamenten!
Medikamente gegen Reiseübelkeit sollten grundsätzlich das letzte Mittel sein, wenn Hunde Autofahren hassen. Hundebesitzer sollten sich in diesem Fall aber unbedingt mit dem Tierarzt besprechen und auf keinen Fall zu Humanpräparaten greifen.

Das Auto als Hitzefalle
Eine der wichtigsten Regeln, damit sich Hunde wohlfühlen: Bei Hitze dürfen die Tiere keinesfalls im Auto gelassen werden. Autos können sich extrem schnell erhitzen. "Die Hunde sind dieser Hitze dann hilflos ausgeliefert und können dies alleine durch ihr Hecheln nicht mehr kompensieren", erklärt Birgitt Thiesmann. Verabsäumt man, bei ersten Anzeichen zu reagieren, kann es sehr schnell zu einem Hitzeschock kommen.

Halter brauchen Geduld
Letztlich erfordert die entspannte Reise vielleicht etwas Geduld - die Erfolgschancen sind jedoch gut. "Vier Pfoten"-Expertin Thiesmann hat mit ihrem Hund eigene Erfahrungen gemacht. "Anfangs hat er sich beim schon Anblick eines Autos übergeben", sagt sie. "Inzwischen kann er es kaum abwarten, wieder mitzufahren."

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