Nach Anschuldigungen

Gutachter: “Kein Animal Hoarding in ‘Pferdeoase'”

Tierecke
07.08.2015 09:30
Nachdem die Tierschutzorganisation "Animal Spirit" die "Pferdeoase" in Niederösterreich der "krankhaften Pferdesammelsucht" und "starken Vernachlässigung" ihrer 120 Huftiere sowie Schweine, Schafe, Hunde und Katzen beschuldigt hatte, schloss sich nun ein Sachverständiger dem Urteil des Amtstierarztes an: Tierquälerische Haltung läge definitiv nicht vor. Michaela Herites, Obfrau der "Pferdeoase": "Wir sind Opfer einer Hetzkampagne!"

Das Urteil des Fachtierarztes für Pferdeheilkunde und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen Reinhard Kaun ist eindeutig: Bei seinem mehrstündigen Besuch der "Pferdeoase" habe er keinerlei Anzeichen für "Animal Hoarding", also das krankhafte Sammeln von Tieren, feststellen können. Genau diesen Vorwurf hatte die Tierschutzorganisation "Animal Spirit" vor wenigen Wochen öffentlich erhoben. Von "starker Vernachlässigung" der Tiere sowie "unkontrolliertem und wahllosem Vermehren" war die Rede, der zuständige Amtstierarzt würde die Augen vor den Zuständen verschließen.

Gutachter agierte unabhängig
"Der Vorwurf, wir würden Tiere horten, ist lächerlich. Die 'Pferdeoase' hält in drei großen Koppeln auf insgesamt acht Hektar Fläche 30 Pferde, 35 Kleinpferde, 29 Ponys sowie 22 Esel und Mulis. Davon sind 14 unter einem Jahr, also Fohlen", erklärt Michaela Herites, Obfrau des Vereins. Auch Kauns Gutachten spricht eine eindeutige Sprache: "Den Pferden werden weder sportliche noch Arbeitsleistungen abverlangt, weshalb dort keine bemuskelten 'Athleten' stehen, sondern auch dünne, alte, ehedem kranke Pferde mit dementsprechendem Exterieur", schreibt der Experte, der das Gutachten selbst angeboten hat und von keiner der beteiligten Parteien engagiert wurde.

"Kein Handlungsbedarf" aus Tierschutzsicht
Aus der Sicht des Sachverständigen konnte nach dem dreistündigen Aufenthalt kein einziges Tier entdeckt werden, bei dem in Hinblick auf Tierschutz oder Tierquälerei "auch nur ansatzweise" Handlungsbedarf bestanden hätte. "Wir waren mit Anfeindungen im Internet konfrontiert... Lieferanten wollten plötzlich ihr Geld im Voraus, weil sie von den Anschuldigungen gehört hatten", ärgert sich Michaela Herites. Sie hat einen Anwalt beauftragt, sich der Sache anzunehmen.

Hetzkampagne ehemaliger Mitglieder?
"Animal Spirit" gibt weiterhin an, Zeugen für die angeblichen Missstände zu haben. Hinter diesen Menschen vermutet Michaela Herites ehemalige Vereinsmitglieder, denen man keine Pferde vom Hof verkaufen wollte. "Weil wir keine Tiere abgeben, wenn die Haltungsbedingungen nicht unseren Anforderungen entsprechen. Bezüglich der Aussendung von 'Animal Spirit' behalten wir uns rechtliche Schritte wegen Rufschädigung vor. Wir planen eine Sammelklage mithilfe unserer 90 Vereinsmitglieder."

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