Tradition in Spanien

Grausame Hetzjagd endet jährlich mit getöteten Stieren

Tierecke
04.07.2013 11:31
Hunderte Meter voll Stress, Schmerzen, Panik und dem Willen zum Überleben müssen die gequälten Stiere in Pamplona, Spanien, beim jährlichen Stierrennen auf sich nehmen, um in ein Stadion voll von jubelnden Menschen zu gelangen. Doch die Stiere haben das Schlimmste noch vor sich: Die jubelnde Menge möchte sie so qualvoll und langsam wie möglich an ihren Stichwunden verenden sehen. Es ist eine Tradition, die das Töten verherrlicht.

"Jährlich sterben in ganz Spanien zahlreiche Stiere aufgrund der Stierrennen, die in den meisten Regionen immer noch Brauchtum sind", sagt Sonja Weinand, Sprecherin vom "Verein Pfotenhilfe". Und obwohl sich jedes Jahr zahlreiche Menschen bei der grausamen Hetzjagd verletzen oder sogar getötet werden, findet die Euphorie kein Ende.

"Ferdinand" hat eine andere Zukunft
Auch im Tierheim "Pfotenhilfe Lochen" in Oberösterreich lebt ein Stier, der bald körperlich bereit wäre, um bei solch einem grausamen Spektakel hingerichtet zu werden. Doch Stier "Ferdinand" (Bild) hat, anders als viele seiner Artgenossen, eine andere Zukunft vor sich. Während er sich Tag für Tag an der Natur erfreuen kann, wird seinen spanischen Kollegen Vaseline ins Auge geschmiert, um ihr Sehvermögen einzuschränken.

Schläge und Elektroschocks
"Während Ferdinand sich am gesamten Areal unseres großen Hofes bewegen darf, müssen andere Stiere wochenlang in einer winzigen Box verbringen, damit ihr Freiheitsdrang größer wird", berichtet Sonja Weinand. Falls das nicht hilft, gibt es natürlich noch die alt bewährten Elektroschocker. Fest steht: Kein Tier will panisch durch enge Gassen laufen müssen, getrieben von den Stock- und Lanzenschlägen Hunderter Schaulustiger. "Unsere Sensationsgier dürfen wir nicht auf Tiere übertragen, die sich nicht dagegen wehren können", betont Weinand.

"Stierrennen gehören verboten"
Stierrennen und die anschließenden, für die Tiere meist tödlich endenden Stierkämpfe sind veraltet und gehören endlich in allen Teilen Spaniens verboten, fordert nicht nur die "Pfotenhilfe Lochen". "Diese Tiere haben genauso ein Recht auf Leben wie wir und wir sollten ihnen mit Respekt gegenübertreten und sie nicht misshandeln und quälen. Stier Ferdinand, der in der 'Pfotenhilfe Lochen' nichts zu befürchten hat, lebt als Beispiel dafür, wie alle anderen Stiere auch leben sollten: In Freiheit und fern von unnötigem Leid und Schmerzen", so Weinand abschließend.

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