Hilfe in der Ukraine

Gerettete Bärinnen genießen ihr neues Leben

Tierecke
24.07.2015 08:20
Die beiden Bärinnen "Julia" und "Zoya" wurden erst kürzlich von der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" in die ukrainische Bärenstation Nadiya überführt. Dort erholen sie sich nun von ihrem früheren Leben unter furchtbaren Haltungsbedingungen, wo sie zuletzt in winzigen Käfigen auf der Ladefläche eines alten Lkws gehalten worden waren. Ihr Besitzer hatte bereits überlegt, sie an eine Kampfbärenstation zu verkaufen, wo sie für illegale und tierquälerische Jagdmethoden missbraucht worden wären – ein grausames Schicksal, dem sie nun zum Glück entgehen konnten.

Carsten Hertwig, Bärenexperte bei den "Vier Pfoten": "Julia und Zoya haben jeweils ihren Teil des Geheges bereits ausführlich erkundet und leben sich gut in ihrem neuen Zuhause ein. Allerdings müssen wir sie nach wie vor in getrennten Bereichen des Außengeheges unterbringen, da wir noch nicht genau wissen, wie es um Zoyas Sehkraft bestellt ist."

Augenlicht von Zoya wird untersucht
Das Team vor Ort konnte beobachten, dass die Bärin mehr auf Stimmen und Gerüche als auf visuelle Reize reagiert. Daher ist anzunehmen, dass Zoyas Sicht sehr eingeschränkt ist. So bald wie möglich wird ein gründlicher tierärztlicher Check durchgeführt, der darüber Aufschluss geben soll. Sollte Zoya tatsächlich blind sein oder nur sehr wenig sehen, braucht sie auch in Zukunft ein Areal für sich alleine.

Bären zeigen Spuren schlechter Haltung
Trotz der großen Fortschritte von Julia und Zoya kann man nicht leugnen, dass sie deutliche Spuren ihrer bisherigen schlechten Haltung zeigen. Vor allem Zoya zeigt immer wieder stereotypes Verhalten und dreht sich oft mehrfach um ihre eigene Achse. Auch Julia wiederholt von Zeit zu Zeit unnatürliche ruckartige Bewegungen mit dem Kopf und läuft unruhig auf und ab. Es wird, so Hertwig, einige Zeit dauern, bis beide Bären sich von ihrer traumatischen Vergangenheit erholt haben.

Vor Schicksal als Kampfbären bewahrt
Der ehemalige Besitzer der Tiere konnte die rund zehn Jahre alten Bären nicht mehr versorgen. Als das hiesige Umweltministerium von dem Fall erfuhr, bat es die "Vier Pfoten" offiziell um Hilfe, denn der Besitzer war bereits mit Kampfbärenstationen in Kontakt getreten und konkrete Übernahmeangebote kursierten. Bei der Übernahme der Tiere durch die Tierschützer zeigte er sich jedoch kooperativ und war erleichtert, die Tiere abgeben zu können. Woher die Bären stammen, ist unklar. Einer von ihnen dürfte aus einem russischen Wanderzirkus, der andere direkt aus der Wildnis stammen. Der Besitzer selbst war früher Tiertrainer in einem Zirkus.

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