Bezahlt Kastrationen

Gemeinde will Lösung für “Katzenplage” in Zurndorf

Tierecke
20.02.2014 08:37
Zahlreiche verwilderte Katzen, die im Ort streunen, sorgen in der burgenländischen Gemeinde Nickelsdorf für Emotionen. Während Hausbesitzer über Tierkot in den Gärten und Duftmarken an den Türen klagen, tragen Tierliebhaber durch Fütterung ungewollt zur Vermehrung der Samtpfoten bei. Die Gemeinde stellt nun Geld zur Verfügung, um die Katzen zu kastrieren.

An die 60 wilde Katzen sollen laut Medienberichten in Zurndorf ihre Spuren hinterlassen. "Das ist schon hoch gegriffen", so Bürgermeister Werner Friedl. Nach seiner Schätzung seien es 30 bis 40. Aufgrund der Katzenplage wolle man sowohl die Katzenliebhaber als auch jene, die von den Verschmutzungen betroffen seien, unterstützen. Die Gemeinde stelle deshalb 2.500 bis 3.000 Euro zur Verfügung.

Katzen werden gefangen und kastriert
Mithilfe von Fangkisten sollen die Tiere eingefangen und zur Tierärztin gebracht werden. Die einstigen Stubentiger werden dann kastriert. "Die kastrierten Katzen werden markiert", erläutert der Ortschef. Der Amtstierarzt empfehle, die wilden Katzen nicht zu füttern, weil sie sich sonst unter diesen Bedingungen noch weiter vermehren. Würden die Tiere hingegen nicht gefüttert, gehe ihre Zahl zurück, da es zu einer natürlichen Abwanderung komme, "weil sie einfach auf Futtersuche sind".

Tierschützer kritisieren Amtstierarzt
Tierschützer kritisieren diese Aussage des Amtstierarztes als falsch und grausam. "Sollen wir die Katzen jetzt also verhungern lassen? Das kann doch nicht wahr sein", meldete sich eine Tierfreundin bei der "Krone Tierecke". Fraglich sei auch, ob das Problem nicht noch eher verschlimmert wird, wenn sich die unkastrierten Katzen auf die Umgebung verteilen. Durch regelmäßige Fütterungen werde unter anderem auch das Einfangen wesentlich erleichtert.

Kastrationspflicht für Freigänger
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" verwies in einer Aussendung darauf, dass die Zweite Tierhaltungsverordnung gesetzlich festlege, dass Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie kastriert werden müssten. Diese gesetzliche Pflicht sei noch immer vielen Tierhaltern unbekannt. Durch die Verpaarung unkastrierter Hauskatzen mit herrenlosen Streunern steige die Population wild lebender Katzen dramatisch an.

Halter müssen ihrer Pflicht nachkommen
So komme ein einziges Katzenpaar innerhalb von zwei Jahren auf über 60 Junge. Der Witterung schutzlos ausgeliefert, würden diese Tiere an Hunger und Krankheiten leiden und oft qualvoll sterben. An die Katzenhalter appelliere man dringend, ihrer Verantwortung und Pflicht tatsächlich nachzukommen. Nach internationaler Erfahrung sei die Kastration sowohl von männlichen als auch weiblichen Katzen "die einzig nachhaltige und humane Methode", um das Wachstum der Streunerkatzen-Kolonien einzudämmen.

Tipps für die Betreuung von Streunerkatzen finden Sie hier.

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