Erbgut untersucht

Forscher erkennen “alten” Rassen Sonderstatus ab

Tierecke
23.05.2012 11:24
Wissenschaftler haben einigen vermeintlich uralten Hunderassen ihre Sonderstellung aberkannt - zumindest genetisch. Das Erbgut der bisher als besonders alt geltenden Rassen wie Akita oder Chinesischer Shar-Pei hat keine besondere Ähnlichkeit mit den ersten domestizierten Rassen. Genetisch seien die Parallelen so wie bei anderen Hunderassen auch, fand ein internationales Forscherteam unter Federführung der britischen Durham Universität heraus.

Der Grund dafür sei, dass die unterschiedlichen Vierbeiner über Jahrtausende immer wieder miteinander gekreuzt wurden, schrieben die Wissenschafter um Greger Larson in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). Das Team hatte genetische Daten von fast 1.400 Hunden aus 35 Rassen untersucht.

Es gebe zwar einige Rassen wie Basenji (Bild), Saluki und Dingoe mit einer abweichenden genetischen Signatur. Doch das gehe entgegen früherer Untersuchungen nicht auf eine direkte Verbindung zu ihren Vorfahren zurück. Grund sei vielmehr, dass sie längere Zeit geografisch isoliert lebten, fasste Larson die Forschung zusammen.

Solche Rassen sind jedoch eher eine Ausnahme. Viele Hunderassen begleiteten den Menschen über alle Kontinente hinweg und blieben daher nicht über längere Zeit isoliert. "Wir lieben unsere Hunde und sie haben uns über alle Kontinente begleitet", sagte der Evolutionsbiologe.

Allerdings mache diese Allgegenwart der Hunde und ihre lange Geschichte es den Forschern nun schwerer, die genetischen Spuren der Tiere in der Zeit zurückzuverfolgen. Hunde seien schon vor 15.000 Jahren von Menschen domestiziert worden. "Aber seit 2.000 Jahren haben wir sie als Haustiere und heute gibt es kaum noch Hunde für Arbeitsaufgaben."

Die Studie bestätige weitgehend die Ergebnisse anderer Untersuchungen, sagte die Biologin Ruth Bollongino von der Arbeitsgruppe Paleogenetik am Institut für Anthropologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Hunde sind sich so ähnlich, dass sich Rassen genetisch nicht klar trennen lassen." Die Einstufung in Rassen nach äußerlichen Merkmalen sei schließlich erst vor rund 200 Jahren eingeführt worden.

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