Kritik an Praxis

Fiakerpferd kollabiert: WTV fordert Konsequenzen

Tierecke
02.02.2015 08:18
Augenzeugen berichten von einem dramatischen Vorfall mit einem Fiakerpferd in Wien am vergangenen Samstag: Am Michaelerplatz im ersten Bezirk soll das Tier vor Erschöpfung und Müdigkeit einfach zusammengebrochen und kurze Zeit später wieder in die Kutsche eingespannt worden sein. Ein aufmerksamer Passant schoss Fotos und meldete den Vorfall dem Wiener Tierschutzverein. Dieser fordert nun Konsequenzen.

Immer wieder melden sich laut Angaben des Wiener Tierschutzvereins (WTV) in Vösendorf erboste Tierfreunde, die ähnliche Vorfälle melden wollen. "Daher sehen wir uns nun erneut in unserer Forderung bestätigt, die Fiaker aus Ballungsräumen mit hohem Verkehrs- und Menschenaufkommen, wie der Wiener Innenstadt, zu verbannen", so WTV-Sprecher Oliver Bayer in einer Aussenung.

"Bei Fiakern herrscht ein regelrechter Wildwuchs"
"Es ist schon merkwürdig, dass die Zuständigen von solchen Geschehnissen wie am Michaelerplatz nie etwas mitbekommen. Bevor ein Pferd wirklich zusammenbricht, muss schon viel passieren", so WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Etwa könnten Unterernährung oder nicht ausreichender Schutz gegen die Kälte eine Rolle gespielt haben. Die Präsidentin warnt jedoch vor Verallgemeinerung: "Es gibt natürlich genug Fiakerbetriebe, die gut mit den Tieren umgehen, jedoch leider auch immer wieder Negativbeispiele. Es herrscht ein regelrechter Wildwuchs. Das zu verleugnen, ist der blinde Fleck bei den Zuständigen."

WTV: Selbstkontrolle der Branche unzureichend
Zwar werden die Fiaker durch die MA 60 kontrolliert, jedoch ist es für die Behörde aufgrund er Vielzahl an Gespannen schlicht unmöglich, ständig und immerzu an Ort und Stelle zu sein. Die Kontrolle müsse auch durch die Branche selbst erfolgen, fordert Petrovic: "Wenn die Selbstkontrolle aber nicht funktioniert und Privatpersonen diese Missstände melden müssen, sollten bei den Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen."

Eigene Strecken im Wiener Umland gefordert
Die WTV-Präsidentin spricht sich erneut für eigene Fiakerstrecken am Standrand und dem Wiener Umland aus: "Damit würde man nicht nur für die Pferde endlich ein artgerechteres Umfeld schaffen, sondern auch den Tourismus in den dortigen Regionen ankurbeln. Ein gemeinsamer Dialog in diese Richtung wäre der sinnvollste Weg." Und: "In Zukunft werden wir den Behörden aktiv unter die Arme greifen und einen unabhängigen Experten einsetzen, der die Standplätze der Fiaker inkognito kontrollieren wird. Jeden Verstoß werden wir umgehend der MA 60 melden", so Petrovic.

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