„Tatsächlich dienen diese Schmeckfäden der innerartlichen Kommunikation“, so Zierfischexperte und Biologe Dr. Jörg Vierke. „Sind die Fische zum Beispiel unsicher, tasten sie sich mithilfe der fadenartigen Bauchflossen ab und erschmecken dabei offenbar die Stimmungen des anderen Fisches.“ Bis zu 20 cm lang können die Bauchflossen von Fadenfischen werden. Mit ihnen ertasten sich die zur Gattung der Labyrinthfische gehörenden Tiere durch Pflanzen und trübes Gewässer, tasten Futter oder unbekannte Gegenstände ab und nutzen die Bauchflossen auch für die Paarung.
„Kurz vor der Paarung ‚umarmen‘ sich die Fadenfische und manchmal kann man sogar beobachten, wie sich die Tiere regelrecht küssen“, so Vierke weiter. „Das tun sie natürlich erst, nachdem sie dank ihrer Fäden die Laune des anderen einschätzen konnten. Sind die Fadenfische bereit zur Paarung, umarmen sie sich förmlich, bis das Weibchen dann ablaicht und das Männchen seine Samen abgibt.“
Fadenfische gibt es in vielen verschiedenen Ausprägungen: Die kleinsten Exemplare aus der Gattung der Zwergfadenfische sind nicht größer als fünf bis sechs Zentimeter, die großen Exemplare, wie zum Beispiel der Schaufelfadenfisch, können bis zu 20 cm lang werden. Gerade für Anfänger sind Fadenfische gut geeignet, da sie verhältnismäßig unempfindlich und pflegeleicht sind. Einzige Vorsichtsmaßnahme: Am besten setzt man sie nicht zusammen mit Barben in ein Becken. Diese fressen ihnen nämlich ihre langen Bauchflossen einfach ab.
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