Trotz Beschwerden

Facebook weigert sich, Tierquäler-Video zu löschen

Tierecke
12.04.2013 11:42
Es sind Bilder, die jedem Tierfreund das Blut in den Adern gefrieren lassen: Ein Unbekannter packt einen Hund am Schwanz, schleift ihn über das Dach eines Gebäudes und wirft ihn schließlich viele Meter in die Tiefe. Seine lachende Begleitung filmt die grausame Tat. Der Hund krümmt sich winselnd, nachdem er am Boden aufschlägt. Dieses Video wurde auf Facebook gepostet und trotz zahlreicher Beschwerden von Nutzern noch immer nicht entfernt - laut Facebook handele sich nicht um einen Verstoß gegen die Community-Richtlinien.

Immer wieder melden aufmerksame Leser tierquälerische Inhalte, die User des sozialen Netzwerks Facebook auf der Plattform posten. Für Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen gibt es die "Melden"-Funktion, mit welcher man die Verantwortlichen bei Facebook auf Pornografie, Mobbing oder Gewaltdarstellungen aufmerksam machen kann. Leider fällt die Reaktion nicht immer nachvollziehbar aus: Das Video von dem vermutlich zu Tode gequälten Hund wurde trotz einer Vielzahl von Beschwerden noch nicht entfernt.

Video als Protest gegen Tierquäler gedacht
Die Aufnahmen wurden von einer französischen Gruppe namens "Double J'aime" online gestellt, um gegen Tierquäler Stimmung zu machen. Die Echtheit des Videos kann nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Dennoch zeigen sich Tierfreunde krone.at gegenüber empört, dass solche Bilder auf Facebook überhaupt kursieren: "Kinder können ungehinderten Zugang zu dieser Gewaltdarstellung erlangen. Bilder wie diese stumpfen ab, die Tierquälerei könnte Nachahmungstäter finden", so eine Leserin.

Laut Facebook keine drastische Gewalt
Doch obwohl bereits viele Facebook-Nutzer das Video gemeldet haben, sehen die Betreiber darin keinen Verstoß gegen die Nutzungsrichtlinien. Diese besagen unter anderem, dass Darstellungen von "drastischer Gewalt" nicht auf Facebook veröffentlicht werden dürfen. Doch auf die Meldung des Tierquäler-Videos bekamen die geschockten User nur folgende Antwort (Screenshots liegen der Redaktion vor): "Wir haben das von dir gemeldete Video sorgsam geprüft, aber nicht festgestellt, dass es gegen unsere Gemeinschaftsstandards zu drastischer Gewalt verstößt, daher haben wir es nicht entfernt."

Stellungnahme von Facebook noch offen
krone.at suchte bei Facebook um eine Stellungnahme an. Die zuständige PR-Agentur wollte jedoch "mangels Informationen" keine Auskunft zum Video geben und verwies erneut auf die Community-Richtlinien des sozialen Netzwerks. Der Sachverhalt werde jedoch noch einmal genau geprüft. Warum diese strafrechtlich relevante Tierquälerei von den Mitarbeitern nicht als Darstellung drastischer Gewalt anerkannt wurde, bleibt für Tierfreunde unverständlich.

Das können Sie tun, wenn Sie auf tierquälerische Inhalte in sozialen Netzwerken wie Facebook aufmerksam werden:

  • Unterstützen Sie keinesfalls die Weiterverbreitung durch Likes, Kommentare oder die "Teilen"-Funktion!
  • Melden Sie die Inhalte dem Betreiber!
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