Tierschützer erfreut

Ende des Küken-Tötens bei Bio-Eiern mit 2017

Tierecke
11.12.2015 08:51

Tierschützer begrüßen den Start der österreichischen Branchenlösung für Bio-Eier, die das Ende des sinnlosen Küken-Tötens bedeutet. Denn mit dem Schlupf der ersten Bruteier der neuen Hühnerrasse "Sandy" beginnt deren Umsetzung, wie der Geschäftsführer
der oberösterreichischen Brüterei Schlierbacher Geflügel GmbH, Manfred Söllradl, anlässlich einer Pressekonferenz ankündigte.

In Zukunft werden Eier nur dann als "Bio" verkauft, wenn auch die männlichen Küken aufgezogen werden. Grundlage für die Umsetzung ist eine freiwillige Vereinbarung der branchenrelevanten Akteure: der Brütereien, des Lebensmittel-Einzelhandels und des Bio-Dachverbandes. "Die Branchenlösung ist für Österreich ein Meilenstein. Besonders wichtig dabei ist, dass der Handel hier auch im Boot ist", sagt Kornel Cimer von den "Vier Pfoten". "Wir würden uns freuen, wenn die Biobranche sich auch künftig in Sachen Tierschutz so innovativ zeigt."

Umstellung mit Ostern 2017 abgeschlossen
Mit dem Schlupf der ersten Küken aus den Bruteiern hat die Umsetzung nun begonnen; nach und nach werden alle Herden in Österreich auf eine neue Genetik umgestellt. Ab Ostern 2017 soll die Umstellung vollkommen abgeschlossen sein. Das heißt, dass ab diesem Zeitpunkt keine männlichen Eintagsküken für die Bio-Eierproduktion mehr getötet werden.

Das ethische Dilemma: Männliche Küken als Wegwerfprodukt
Für die Produktion von Eiern waren die männlichen Küken von Legehennen bislang generell ein Wegwerfprodukt, da sie keine Eier legen. Sie wurden und werden unmittelbar nach dem Schlupf getötet. Weltweit handelt es sich dabei um geschätzte 2,5 Milliarden männliche Küken, in Österreich waren es 2014 9,4 Millionen Küken. Bis vor kurzem gab es in diesem Punkt keinen Unterschied zwischen der konventionellen und der biologischen Eierproduktion.

"Konventionelle Produzenten sollen folgen"
"Wir fordern auch die konventionellen Eierproduzenten auf, dem Beispiel der Biobranche zu folgen und eine gangbare Lösung zu erarbeiten", sagt "Vier Pfoten"-Nutztierexperte Cimer. "Es wurde gezeigt, dass es möglich ist, das sinnlose Töten zu stoppen. Nun liegt es am guten Willen, dies österreichweit zu verwirklichen." Eine besondere Verantwortung haben laut Cimer auch die Konsumenten: "Es gibt jetzt ein sehr gutes Argument mehr, Bio-Eier zu kaufen. Auch so kann man ein Zeichen setzen und vielleicht sogar die konventionellen Produzenten letztendlich überzeugen, ihre Eier künftig tierfreundlich herzustellen."

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