Online-Tagebuch

Emily und Isabel: “Unsere Woche auf Gut Aiderbichl”

Tierecke
20.08.2012 12:33
Für ein tierliebes, junges Mädchen gibt es wohl nichts Schöneres, als bei der Pflege und Versorgung von Vierbeinern mitzuhelfen. Genau das durften Emily Dethlefsen und Isabel Nelson am Gnadenhof vom Gut Aiderbichl in Henndorf/Salzburg tun: Sie haben eine Woche am Hof mitgearbeitet und durften hinter die Kulissen schauen. Von ihren Erlebnissen berichten sie den krone.at-Lesern mittels Online-Tagebuch.

Tag eins: das Schweine-Spa
Unser erster Tag auf Gut Aiderbichl! Wir sind ganz erstaunt, dass alle Tiere hier miteinander befreundet sind. Das ist für sie wirklich wie ein Paradies. Heute haben wir ein schwarzes, ehemaliges Polizeipferd namens "Gardist" mit Pferdemüsli und ein paar Karotten gefüttert. Gardist ist fast zwei Meter hoch! Als wir ihm Äpfel anboten, hat uns Tierpflegerin Martina Neureiter erklärt, dass er ein Herzproblem hat und deshalb Medikamente bekommt. Weil er diese aber nicht mag, mischen wir sie unters Müsli - gemein!

Toni ist ein kleines Kalb, das ganz schwach auf den Beinen ist. Wir müssen ihm beim Aufstehen helfen. Nur so kann Toni seine Milch trinken. Das Kälbchen hat keine Mutter mehr, deshalb wird es von den Tierpflegern von Gut Aiderbichl großgezogen. Er bekommt auch Medikamente für seine Beine. Im Tierwohnzimmer helfen wir, die Katzenklos zu säubern, danach werden die Miezen gefüttert. Im Anschluss ist Spielzeit. Wir können gar nicht glauben, wie freundlich die Katzen sind. Eine ist sogar auf dem Kopf von Emily gesessen!

Die Schweine haben hier eine Art Wellnessbereich. "Negrito" badet dort im Schlamm. Die Haut der Schweine braucht den Schlamm, damit sie feucht bleibt, und er hält auch lästige Insekten ab. Schweine lieben Obst und Gemüse und bekommen das auf Gut Aiderbichl jeden Tag. Wie aufregend der erste Tag war, wir sind schon so auf morgen gespannt!

Tag zwei: das Pony-Liebespaar
Der zweite Tag hat uns noch mehr Spaß gemacht als der erste auf Gut Aiderbichl! Heute haben wir die Pferde gewaschen. Zuerst kamen "Sissi" und "Friedl" dran, sie sind ein Pony-Liebespaar! Sissi wurde von einem Pferdemarkt gerettet. Sie hatte großes Glück, denn 90 Prozent der Pferde dort landen auf der Schlachtbank. Friedl war ein Zirkuspferd und wurde ganz krank, aber sein Besitzer konnte es sich nicht leisten, ihn zu retten. Also nahm ihn Gut Aiderbichl auf. Hier verliebte er sich in Sissi. Seitdem sind die beiden ein Herz und eine Seele. Gut Aiderbichl lässt kranke Tiere übrigens nie alleine: Auch wenn sie in die Klinik müssen, dürfen sie immer einen Freund dabei haben.

Danach haben wir die drei weißen ehemaligen Zirkuspferde "Toni", "Zenzi" und "Leslie" gewaschen. Sie waren Karussellpferde und ihr Trauma ist so groß, dass sie sich manchmal immer noch im Kreise drehen. Leider sind zwei der Pferde - Toni und Leslie - nach einer Augenentzündung blind geworden und deshalb mögen sie es nicht so gern, gewaschen zu werden. Das übermütige kleine Pony namens "Romeo" mussten wir einfangen, weil es hinter den weiblichen Ponys her war. Am Ende dieses Tages waren wir sehr müde und schliefen schnell ein.

Tag drei: "Paulchen Dick"
Heute gab es auf Gut Aiderbichl sehr viele Besucher, weil die Sonne stark schien. Auf dem Programm stand die Eselpflege: bürsten, waschen, füttern. Esel werden außerdem mit feuchten Tüchern unter den Augen abgewischt - das müssen wir in der Früh machen, weil sie den ganzen Tag frei auf Gut Aiderbichl herumlaufen und dann nicht mehr auffindbar sind. Bei den Pferden geht es zu wie im À-la-carte-Restaurant. Jedes Pferd bekommt sein eigenes, spezielles Menü. Die alten Pferde bekommen weiches Futter wie Bananen und Brei, weil ihre Zähne nicht mehr sehr stark sind, die jüngeren Tiere knabbern Karotten.

Manche Tiere sind krank oder allergisch und bekommen deswegen auch Medikamente, was natürlich nicht sehr gut schmeckt. Wir wenden deshalb wieder den Trick an, die Tabletten unter den Brei zu mischen. Wenn wir das Futter im Pferdestall austeilen, müssen wir die Ziegen und Esel mit Karotten ablenken. Es gibt hier auch sehr viele Schweine. Heute haben wir ein kleines schwarzes Schwein namens Paulchen gewaschen, es war etwas schwierig, weil Paulchen etwas dick ist. Als wir ins Bett gingen, dachten wir darüber nach, wie viele Tiere Gut Aiderbichl-Gründer Michael Aufhauser schon gerettet hat und warum.

Tag vier: ein neuer Gast
Heute morgen hat uns Pflegerin Martina Neureiter gezeigt, wie man ein richtiges "Gourmet-Frühstück" für die Schweine und die Hähne zubereitet. Man richtet Kopfsalat, Joghurt, Trauben, Mais, Bananen und Birnen in einer Schüssel schön an. Das mögen sie! Am Nachmittag haben wir in der Pony-Station gearbeitet und den vielen Kindern, die Gut Aiderbichl besucht haben, gezeigt, wie man die Ponys pflegt. "Pumuckl" und "Prinzy" waren die Stars und fraßen die ganze Zeit Heu.

Später brachte Martina einen neuen Gast, nämlich eine ganz süße kleine Katze. Eine Familie hat sie im Motorraum ihres Autos gefunden und festgestellt, dass sie schwanger ist. Weil ihr Besitzer nicht gefunden werden konnte, landete sie auf Gut Aiderbichl. Hier werden natürlich auch ihre Babys auf die Welt kommen. Die Katze war total zahm und nahm dankbar Wasser und Futter an. Wenn sie wüsste, welches Zuhause ihre Kinder hier einmal haben werden!

Tag fünf: "Romeos" Locken
Unser letzter Tag auf Aiderbichl: Wir sind beide traurig, weil wir jetzt schon die Tiere vermissen. Paulchens süßen Blick, wenn wir ihn waschen, Pumuckls lange weiche Haare. Als wir vor fünf Tagen auf Gut Aiderbichl angekommen sind, hat Martina uns die drei neuen Babykaninchen gezeigt. Zwei davon waren hellbraun wie ihre Mutter, das andere war weiß-schwarz gefleckt. Nun sind die zwei braunen Kaninchen getauft worden. Und zwar auf unsere Namen: Isabel und Emily. Das ist sooo cool! Wir sind also jetzt Taufpatinnen von zwei "Bunnies". Also haben die Zweibeiner Isabel und Emily die Vierbeiner "Isabel" und "Emily" dann mit Karotten gefuttert.

Danach haben wir die drei Ponys "Wodka", "Ernie" und "Romeo" gewaschen. Wodka kam als erstes, aber das kalte Wasser mochte er gar nicht. Romeo ist auch wasserscheu, nur Ernie hat es genossen. Nach der kalten Dusche hat sich das Trio die warmen Sonnenstrahlen auf den Bauch scheinen lassen. Dann haben wir etwas ganz Besonderes gemacht: Wir haben die Mähne und den Schwanz der drei Ponys zu schönen Zöpfen geflochten.

Dann war es Zeit Abschied zu nehmen. Wir sind durch Gut Aiderbichl gegangen und haben allen Tieren "Auf Wiedersehen" gesagt. Uns kam es so vor, als hätten sie es auch zu uns gesagt. Wir werden euch so vermissen, Pumuckl, Paulchen, Romeo, Ernie, Wodka, Isabel, Emily, Hummel, Maxi, Evelyn, Kathrin und das kleine Miezekätzchen, das jeden Tag auf unserem Schoß geschnurrt hat.

Viele tolle Bilder von Emilys und Isabels Einsatz auf Gut Aiderbichl findet du in der Infobox!

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