Jährlich würden in den sächsischen Justizvollzugsanstalten Hunderte Mobilfunkgeräte sichergestellt. Bei den Gefangenen seien die immer kleiner und billiger werdenden Mobilgeräte sehr begehrt, hieß es in einer Mitteilung des sächsischen Justizministeriums vom Freitag.
"Handys in den Anstalten darf es nicht geben. Doch die Einbringungsmethoden und Versteckmöglichkeiten werden immer raffinierter. Im Jahr 2012 wurden über 300 Mobilfunkgeräte sichergestellt. Wie viele Telefone unentdeckt bleiben, kann man nur ahnen", erklärte Sachsens Justizminister Jürgen Martens.
Neben Drogen sind Mobiltelefone laut Martens die beliebteste Schmuggelware in den Gefängnissen. Mit der erfolgreichen Ausbildung von Artus zum Handyspürhund soll nun ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit und Ordnung in den Justizvollzugsanstalten wie auch zur Kriminalprävention geleistet werden.
"Nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko" durch Mobiltelefone
Dem Minister zufolge stellen eingeschmuggelte Mobiltelefone ein "nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko dar". Über sie könnten beispielsweise von Untersuchungsgefangenen im Rahmen von Ermittlungsverfahren Einfluss auf Zeugen genommen werden oder Strukturen organisierter Kriminalität durch entsprechende Kommunikation aus den Anstalten heraus aufrechterhalten werden.
Erster Handyspürhund Deutschlands
Hunde mit einem speziell auf Handys abgerichteten Riecher wie Artus gibt es nach Angaben des sächsischen Justizministeriums bislang nur in Großbritannien und den USA. In Deutschland sei es der erste Einsatz dieser Art.
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