"Vier Pfoten"-Erfolg

Der letzte bulgarische Zirkus-Tiger wurde befreit

Tierecke
28.09.2015 11:02
Im Januar 2015 trat das Verbot zur Haltung von Wildtieren im Zirkus in Bulgarien in Kraft, jetzt hat der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" den letzten bulgarischen Zirkustiger gerettet. Nach kurzer Verhandlung übergab der Halter und ehemalige Dompteur die zwölfjährige "Varvara" an die internationale Tierschutzorganisation. Die Tigerdame wurde umgehend in die neue "Vier Pfoten"-Großkatzenstation in "Tierart" in Rheinland-Pfalz gebracht.

Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei "Vier Pfoten", erklärt dazu: "Mit der Rettung von 'Varvara' ist das Kapitel der Tigerhaltung zumindest in bulgarischen Zirkussen endlich beendet. Das freut uns sehr! In Österreich gehören Wildtiere in Zirkussen Gott sei Dank schon seit 2005 der Vergangenheit an."

Großkatze nicht artgemäß gehalten
Bevor der bulgarische Tiger die Reise nach Deutschland antreten konnte, wurde er von der erfahrenen österreichischen Wildtierärztin Johanna Painer gründlich untersucht. Painer, Tierärztin am Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin: "Wir haben Varvara vor dem Transport einem ausgiebigen Check unterzogen. Trotz ihrer nicht artgemäßen Haltung befand sie sich in einem guten gesundheitlichen Zustand, sodass einem Transport nichts im Wege stand."

Tigerin lebte sich gut ein
Der etwa 2000 Kilometer lange Transfer führte über die Slowakei und Tschechien nach Deutschland. Die Fahrt verlief problemlos, sodass Varvara in den späten Abendstunden am 17. September in "Tierart" in Maßweiler, Bundesland Rheinland-Pfalz ankam. Roswitha Bour, Vorsitzende "Tierart e. V.": "Die Ankunft von Varvara war ein glücklicher Moment für das gesamte Team. Sie lebte sich in den ersten Tagen in ihrem Innengehege sehr gut ein und fand schnell Kontakt zu ihren  Tierpflegern. Nach kurzer Zeit konnten wir sie in ihr Außengehege entlassen und sie dabei beobachten wie sie zum ersten Mal ihre naturnahe Umgebung aufmerksam erkundete."

Großkatzenstation auf ehemaligem Militärgelände
Auf dem 14 Hektar großen ehemaligen US-Militärgelände in Maßweiler, bietet die neue Station Großkatzen aus vormals Zirkussen und Privathaltung ein naturnahes, artgemäßes Zuhause. Die "Vier Pfoten" haben den Bau der Gehege finanziert und sind für die Versorgung und Pflege der Tiere verantwortlich. Derzeit leben neben Varvara noch zwei Tiger aus deutscher und ein Tiger aus italienischer Privathaltung in der neuen Großkatzenstation.

Tierschützer fordern gesetzliche Verbesserungen
Die Tierschützer fordern gesetzliche Verbesserungen für Großkatzen in menschlicher Obhut und bietet in Form seiner Schutzzentren auch konkrete Maßnahmen, um Tieren aus schlechten Haltungsbedingungen zu helfen. Großkatzen, die über einen längeren Zeitraum in Gefangenschaft gelebt haben, können nicht mehr in die freie Wildbahn entlassen werden. In den "Vier Pfoten"-Stationen können sie ihre natürlichen Instinkte und Verhaltensweisen wiederentdecken und ausleben.

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