Rettende Engel

Besuch beim Verein “Kleine Wildtiere in großer Not”

Tierecke
09.08.2012 13:22
Tausende Wildtierbabys würden jedes Jahr jämmerlich zugrunde gehen, gäbe es in der Steiermark nicht den Verein "Kleine Wildtiere in großer Not". Obfrau Monika Großmann kümmert sich mit ihrem Team um verwaiste oder verletzte Säuger und Vögel. Bereits mehr als 2.700 Tierkinder hat man alleine in diesem Jahr in der Station in Graz aufgezogen und zum Teil bereits wieder in die Freiheit entlassen. "Krone"-Tierlady Maggie Entenfellner machte sich vor Ort ein Bild von dem bemerkenswerten Projekt.

Eichhörnchen-Kind "Horst" saugt gierig an dem Fläschchen, das ihm Monika Großmann reicht. Der entzückende kleine Racker wurde in Wien auf der Straße gefunden, nachdem er offensichtlich aus dem Nest gefallen war. Tierfreunde brachten ihn zum Verein "Kleine Wildtiere in großer Not" in Graz, wo er seitdem von den Mitarbeitern versorgt wird. Im Fall von Horst bedeutet das: Milchfläschchen und Bauchmassage alle zwei bis drei Stunden. Es liegt auf der Hand, dass Großmann und ihre Helfer rund um die Uhr beschäftigt sind.

Oberstes Ziel: die Tiere in die Freiheit zu entlassen
Aus ganz Österreich bringt man hilfebedürftige Wildtierbabys nach Graz. Monika Großmann kümmert sich um sie alle, egal ob Greifvogel, Kaninchen, Igel, Fuchs oder Fledermaus. Das Ziel hat sie dabei stets vor Augen: das Tier eines Tages wieder in die Freiheit zu entlassen. Meistens gelingt das auch, obwohl viele ehemalige Schützlinge immer wieder die Nähe der Station suchen.

Unter der Telefonnummer 0650/645 25 35 sind die Experten rund um die Uhr für Fragen und Notfälle erreichbar - denn die meisten Menschen wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie ein vermeintlich allein gelassenes Wildtierbaby finden. Folgendes gilt es zu beachten:

  1. Säugetiere sollten nicht angefasst werden, bis wirklich sicher ist, dass sie Hilfe brauchen.
  2. Bei Rehwild unbedingt Abstand halten und den zuständigen Jäger oder die Polizei verständigen.
  3. Junge Feldhasen kommen mit Fell, offenen Augen und Zähnen zur Welt, werden von der Häsin abgelegt und nur zweimal täglich gesäugt - sieht man das Tierkind alleine, besteht also kein Grund zur Sorge. Schnellstmöglich entfernen und den Hasen nicht berühren!
  4. Säugetiere, die noch nackt und blind sind, sollte man aus großem Abstand beobachten. Warte, ob das Elterntier das Jungtier abholt.
  5. Sollte das Tier sichtlich verletzt sein, gilt es, vorsichtig zu handeln und immer Handschuhe zu verwenden. Im Zweifelsfall die Experten anrufen, bevor (!) etwas unternommen wird.
  6. Vögel sind großteils Nestflüchter: Sie werden am Boden von ihren Eltern weiterversorgt. Handlungsbedarf ist nur bei noch nicht befiederten Jungtieren gegeben.
  7. Wildtiere beim Transport immer warm halten und nicht ungesichert im Auto transportieren.
  8. Säugetieren niemals Kuhmilch oder andere nicht geeignete Nahrung geben. Falsche Nahrung führt zu Durchfall, der fast immer tödlich endet. Hole dir daher zuerst Expertenrat.
  9. Vogelbabys darf man auf keinen Fall Wasser einflößen, denn es gelangt meist in die Luftröhre und führt zum Tod des Vogels.
  10. Rufe in der Wildtierstation unter 0650/645 25 35 an, wenn du dir nicht sicher bist, was zu tun ist.

Maggie Entenfellner: "Erfolg gibt dem Verein recht"
Die "Krone" unterstützt Monika Großmann und ihren Verein bereits seit vielen Jahren, was Tierlady Maggie Entenfellner so begründet: "Wir finden es großartig, dass die Auswilderung der Findlinge das erklärte Ziel des Vereins ist. Dazu gehört viel, nachdem man sich wochenlang rund um die Uhr um seinen Schützling gekümmert hat. Zudem strahlt Frau Großmann eine unglaubliche Ruhe aus – man fühlt sich wohl in ihrer Nähe. Und diese Ausstrahlung ist auch der Schlüssel zu ihrem Erfolg. Ein Erfolg, der sich nicht an Geld und Wohlstand misst, sondern daran, wie viele Leben durch sie schon gerettet wurden."

Möchtest auch du den Verein "Kleine Wildtiere in großer Not" unterstützen? Nummer des Spendenkontos: 3100-610983, Bankleitzahl 20815. Viele Bilder von Maggie Entenfellners Besuch auf der Station findest du in der Infobox.

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