Dem Luchs-Männchen und dem Luchs-Weibchen, die am 24. April im italienischen Kanaltal freigelassen wurden, geht es prächtig. Woher man das weiß? Die Tiere tragen ein GPS sowie Funk-Halsband und "senden" ihre Standorte per Mobilfunk an das italienische Luchs-Projekt "Progetto Lince Italia".
Männchen hat bereits Kärnten besucht
So weiß Projektleiter Paolo Molinari, dass der Kuder, wie männliche Luchse bezeichnet werden, das Freilassungsgebiet in den Julischen Alpen verlassen hat und sich an der Südseite der Karnischen herumtollt und bereits den einen und anderen mehrtägigen Abstecher nach Kärnten unternommen hat.
Erster Nachwuchs nach 20 Jahren?
Molinari: "Das Männchen hat ein neues und freies Revier entdeckt." Beim Weibchen sieht's völlig anders aus: "Es ist in den Juliern geblieben, denn dort ist ein altes Männchen unterwegs. Vielleicht haben wir Glück und es gibt nach 20 Jahren wieder den ersten nachgewiesenen Luchsnachwuchs bei uns in den Ostalpen."
Drittes Tier soll bald freigelassen werden
Um aktiv nachzuhelfen, wird der Wildbiologe gemeinsam mit den italienischen Bundesforsten in den nächsten Wochen einen dritten Luchs, ein Weibchen, freilassen. Notwendig sind diese Auswilderungen, weil es dem Luchsbestand im Dreiländereck nicht gut geht. Nach der totalen Ausrottung und erfolgten Wiedereinbürgerung in den 1970er-Jahren hatte sich das Vorkommen bis zur Jahrtausendwende stabilisiert.
Illegale Abschüsse und Inzucht als Gefahr
Langjährige Forschungsergebnisse zeigten aber, dass illegale Abschüsse und Inzucht zum Erlöschen der Population führen. Nur drei ältere Kuder sind noch übrig. Vor allem mit den beiden Weibchen soll dieses erfahrene Luchs-Trio in den kommenden Jahren für Zuwachs sorgen.
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