Teure Tierliebe

570 Millionen Euro im Jahr “für die Katz”

Tierecke
06.02.2017 09:46

In Österreich leben 1,6 Millionen Katzen, 750.000 Hunde und 175.000 Hamster, Hasen und Meerschweinchen. Vier Prozent der Österreicher haben ein Terrarium, neun Prozent ein Aquarium mit Fischen oder Garnelen. Und für die tierischen Mitbewohner wird viel Geld ausgegebem.

Das Hirschgeweih ist der letzte Schrei unter Hundehaltern: Der harte Knochen pflegt "Bellos" Zähne, der weiche Kern belohnt die Kauarbeit. Acht Euro aufwärts kostet eine Stange, dasselbe Gewicht an künstlich hergestellten Kauknochen ist für knapp zwei Euro erhältlich. Trotz des höheren Preises steigt die Nachfrage nach naturnahem Futter. "Hund und Katze sind heute keine Restlesser mehr, sondern ein Familienmitglied, das man verwöhnen will. Dafür ist man bereit, mehr zu zahlen", sagt Kurt Essmann, Sprecher der heimischen Zoofachhändler.

Futter um bis zu 143 Euro pro Kilo
Und so finden sich in den Regalen Hundefutter, das mit Wildbeeren, Kräutern, Wurzeln und Lammfleisch die Ernährung des Wolfes nachahmen soll, Diät- und Allergikernahrung oder gefriergetrocknete Katzensnacks von Freilandwild, Wachtel und Regenbogenforelle. Für Letztere berappen Herrchen und Frauchen fünf Euro für 35 Gramm, umgerechnet 143 Euro pro Kilogramm.

Viele profitieren von der Tierliebe
Insgesamt lassen die Österreicher sich das Futter für ihren Liebling 400 Millionen Euro kosten. Profiteure der Tierliebe sind zum einen Lebensmittelhändler und Drogeriemärkte: 50 Prozent der Tiernahrung wird dort gekauft, 5 Prozent entfallen auf Spezialisten wie Fleischer. Die restlichen 45 Prozent teilen sich Zoofachhändler, Baumärkte und Filialisten wie Megazoo, Fressnapf oder Tomy’s Zoo.

Fressnapf größter Anbieter für Tierbedarf
Sie heimsen auch die 170 Millionen Euro ein, die für Tierzubehör ausgegeben werden. Das Angebot geht mittlerweile weit über Leinen, Halsbänder und Katzenklos hinaus: "Lernspielzeuge für Hunde und Katzen sind sehr gefragt", sagt Fressnapf-Chef Hermann Aigner. Mit 124 Filialen und einem Umsatz von 168 Millionen Euro ist das Unternehmen der mit Abstand größte Anbieter für Tierbedarf.

Trend zu Aquaristik und Terraristik
In den fünf Megazoo-Filialen wächst vor allem der Bereich Aquaristik und Terraristik: "Das Nano-Aquarium mit Garnelen ist ein beliebtes Style-Element in Stadtwohnungen", sagt Chef Holger Luer. Einsteigersets gibt es ab 50 Euro, die Tiere kosten zwischen zwei und 25 Euro. Teurer wird es, wenn man den neuesten Techniktrends folgt: Kontrollsysteme, die automatisch Wasserwerte testen und ausgleichen, kommen auf über 500 Euro.

Teresa Spari,WIR Wirtschaftsmagazin, Kronen Zeitung

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