"Pastor Superreich"

US-Pfarrer verdient doppelt so viel wie Obama

Viral
23.04.2009 11:42
Mit seinem Verhandlungsgeschick müsste dieser Pfarrer eigentlich jeden Sünder zum Glauben bekehren können: Brad Braxton, der neue Senior Pastor in der elitären Manhattaner Riverside Church, hat sich als Einstiegsgehalt mehr als das Doppelte des amerikanischen Präsidenten-Salärs sowie zahlreiche Vergünstigungen ausgehandelt. Unter den 1.500 durchwegs wohlhabenden Kirchenmitgliedern macht sich darob - vor allem angesichts der Wirtschaftskrise und der immer lauter werdenden Kritik an den "bösen oberen Zehntausend" - Unmut breit. Einige von ihnen sind jetzt sogar ausgetreten und vor Gericht gezogen. Doch ohne Erfolg - "Pastor Superreich" bleibt bei seinem Gehalt von 250.000 Dollar plus 600.000 Dollar Jahresbonus.

Die Riverside Church in Manhatten gilt als eine der illustresten Kirchengemeinden Amerikas. Reich und Schön geht hier am Sonntag zum Gottesdienst und betet, dass das Leben so wunderbar bleibt, wie es ist. Auf der anderen Seite engagiert sich die Gemeinde erfolgreich für soziale Gerechtigkeit, betreibt große Hilfsprojekte und von der Kanzel in Manhattan haben Martin Luther King, Kofi Annan, Nelson Mandela und sogar Fidel Castro flammende Reden gegen soziale und politische Missstände geschmettert.

Das Gehalt des Senior Pastors war dabei immer schon ein stattliches. Braxtons Vorgänger brachte es nach 18 Dienstjahren immerhin auf einen Jahresverdienst von knapp 350.000 Dollar.

Das alle Rekorde brechende Salär des neuen Senior Pastors umfasst aber nicht nur die insgesamt 850.000 Dollar, die in den nächsten 12 Monaten auf seinem Konto eintrudeln werden. Aus dem Klingelbeutel der Pfarre werden auch noch 11.500 Dollar Haushaltsspesen (monatlich), die Privatschulgebühr für seine Tochter, eine Ganztags-Haushaltshilfe, eine gut gefüllte Reisekasse und monatliche Pensionsversicherungsbeiträge bezahlt. Dazu darf sich der Pfarrer laut einem Bericht der "New York Daily Times" für den Kauf eines Eigenheimes eine noch zu verhandelnde Summe zinsfrei von der Kirche ausborgen. Für seinen Stellvertreter hat Braxton ein Jahresgehalt von 300.000 Dollar ausgehandelt.

Protest vor Gericht abgeschmettert
Dass die Riverside-Schäfchen, obwohl gut betucht, die Ausgaben für den neuen Chefprediger nicht mit Begeisterung aufnehmen würden, war zu erwarten. Eine Gruppe Gläubige(r), die sich um ihre Sonntagsspende geprellt fühlt, zog sogar vor das Manhattan Supreme Court, um Braxtons Priesterweihe, die für kommenden Sonntag ansteht, zu verhindern. Doch die Richter schmetterten die Klage ab. Braxton sei vom Kirchenrat gewählt worden und habe von der Mehrheit der Beitragszahler Zustimmung erhalten. Die Kläger merkten an, sie hätten Braxtons Vertrag nicht zu Gesicht bekommen und erreichten damit immerhin einen zweiten Gerichtstermin. Diese Anhörung findet allerdings erst nach der Weihe Braxtons statt, die "Pastor Superreichs" Vertrag im übertragenen Sinne vor dem lieben Gott besiegelt...

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