US-Soldat in Rosa

Soldaten-Boxershorts kommen ins Museum

Viral
05.07.2009 17:56
Eigentlich hatte der US-Soldat Zachary Boyd mit dem Zorn seiner Vorgesetzten gerechnet, als die Nachrichtenagentur AP im Mai ein Foto von ihm veröffentlichte, das den 20 Jahre jungen Soldaten beim Kampf gegen die Taliban nicht in Uniform, dafür in rosafarbenen "I love New York"-Boxershorts und rotem T-Shirt zeigte. Doch es kam ganz anders: Am Wochenende kehrte der Texaner zurück in seine Heimat und feierte als "Held in Rosa" den amerikanischen Nationalfeiertag. Die Kult-Boxershorts lässt die Army jetzt in einem Militärmuseum ausstellen.

Boyd hatte an jenem Nachmittag im Mai 2009 in Afghanistan gerade dienstfrei und ruhte sich in der Unterwäsche auf seinem Feldbett aus, als Taliban-Rebellen seine Einheit der 1st Infantry Division angriffen. Der junge Soldat sprang sofort auf, streifte sich nur die kugelsichere Kampfweste über und griff zum Gewehr, um mit seinen Kollegen das Feuer zu erwidern. Ein bei der Einheit stationierter Fotograf der AP erblickte den Soldaten in Unterwäsche und Flip-Flops und schoss ein Foto, das tausendfach in US-Zeitungen abgedruckt wurde.

Am vergangenen Wochenende kehrte Boyd von seinem einjährigen Einsatz in Afghanistan zurück. In seiner Heimatstadt Fort Worth in Texas wurde der "Held in Rosa" mit Jubel empfangen. Der Besitzer des Geschäfts, in dem Boyd das rote T-Shirt, das er auf dem Foto trägt, gekauft hat, empfing ihn mit einer ganzen Ladung neuer Leibchen. Die Boxershorts - ein Souvenir aus New-York - werden jetzt im Museum der 1st Infantry Division ausgestellt.

Es war keine Zeit zum Umziehen
"Jede Sekunde zählt", erklärt Boyd. Er habe keine Zeit gehabt, um sich die Uniform anzuziehen. Dass er mit dem roten T-Shirt ein besseres Ziel abgeben hätte können, habe ihn damals nicht gestört. "Die Angreifer wussten ja ohnehin, wo ich war." Jeder Schuss mehr auf ihn, wäre ein Schuss weniger auf seine Kameraden gewesen, die weiter unten an dem Berg viel exponierter waren, so Boyd.

Die Reaktionen auf das Foto seien enorm gewesen, über das Internet habe Boyd sogar aus China Post bekommen. An jenem Nachmittag im Mai ließ übrigens keiner seiner Kameraden sein Leben.

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