"Jedes Stück Plastik, das seit der Erfindung 1909 produziert wurde, existiert noch, teils in kleinen Partikeln, im Ozean", sagte Rothschild, 31-jähriger Erbe der Bankendynastie. "Das ist ein unnützes Problem, das wir ganz einfach loswerden können. Den Plastikbecher, das Plastiksackerl, die Styrol-Kaffeebecher und Deckel - wir könnten alles sofort verbieten."
Rothschild war mit seiner fünfköpfigen Crew in Sausalito in der Bucht von San Francisco in See gestochen. Die "Plastiki" - der Name erinnert an das Holzboot "Kon-Tiki", mit dem der norwegische Abenteurer Thor Heyderdahl 1947 über den Pazifik segelte - erzeugte ihre Energie mit Windturbinen und Solarzellen.
Boot wird recycelt
Die sechsköpfige Crew, darunter zwei Enkel Heyerdahls, benutzte eine kompostierende Toilette, sammelte Regenwasser und hatte am Mast einen Kräutergarten hängen. Die zwei Masten selbst waren aus Bewässerungsrohren aus Aluminium gebaut; der Klebstoff, der den Katamaran zusammenhält, wurde aus Cashewnüssen und Zucker gemixt. Das Boot wird in Sydney auseinandergenommen, das Material recycelt.
Schwimmende Müllhalde im Pazifik
"Wir sind mehr als 1.000 Seemeilen von der Küste entfernt unter das Boot getaucht und haben die kleinen Sprenkel im Wasser gesehen", sagte Rothschild. Das seien keine Mikroorganismen, sondern Plastikfragmente gewesen, die frühestens nach 450 Jahren vollständig zersetzt werden.
Wissenschaftler hatten schon vor Jahren im Pazifik eine riesige Plastikmüllhalde entdeckt, die mittlerweile doppelt so groß ist wie der US-Bundesstaat Texas (siehe Infobox). Im Atlantik gibt es ein ähnliches Müllfeld, mit bis zu 200.000 teils winzigen Plastikstücken pro Quadratkilometer.
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