"Botschaft" entdeckt

IS-Blogger: “Pluto soll ‘Mohammeds Mond’ heißen”

Viral
12.08.2015 06:26
Ein Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat hat jetzt mit einer bizarren Forderung aufhorchen lassen: Der Propaganda-Blogger nahm eine jüngst auf einer Nahaufnahme von Pluto entdeckte herzförmige Region zum Anlass, bei der US-Weltraumbehörde NASA eine Umbenennung des Zwergplaneten in "Mohammeds Mond" zu fordern. Einem Medienbericht zufolge habe der islamistische Hobby-Astronom links und rechts neben dem Pluto-"Herz" arabische Schriftzeichen ausgemacht, die den neuen Namen rechtfertigen würden.

Die NASA-Sonde "New Horizons" hatte Mitte Juli auf dem Pluto eine große eisige Fläche entdeckt. Die Form der Region, in der diese Eisfläche auf einer Nahaufnahme des Zwergplaneten zu sehen ist, erinnert an ein großes Herz. Ein IS-Anhänger und Hobby-Astronom schrieb nun nach der Veröffentlichung der hochauflösenden Pluto-Bilder auf einer Website, auf der die Terrormiliz ihre Propaganda verbreitet, einen Blog-Beitrag, in dem er einen neuen Namen für den Zwergplaneten fordert.

Dieser solle künftig "Mohammeds Mond" heißen, weil, so die Begründung des Bloggers laut dem britischen "Mirror", die herzförmige Region in Wahrheit eine Botschaft darstelle, vergleichbar mit den weltweit bekannten "I love …"-T-Shirts (dabei wird das Wort "love" durch ein Herzsymbol ersetzt). Diesem Design entsprechend seien links und rechts neben dem Herzen auf Pluto angeblich Worte in arabischer Schrift zu sehen.

Islamist überzeugt: "Göttliche Botschaft auf Pluto-Oberfläche"
Zusammen mit dem Herzen sei bei genauer Betrachtung die Botschaft "Allah liebt Mohammed" zu erkennen, erklärte der Islamist in seinem Beitrag weiter. "Da das Herz so groß ist, bedeutet das 'so viel Liebe' oder 'So sehr liebt Gott Mohammed'", ist der IS-Blogger überzeugt. "Diese Botschaft wurde vom allmächtigen Gott auf der Oberfläche von Pluto gemacht."

Damit nicht genug, habe dem IS-Anhänger zufolge einer der fünf Monde von Pluto, Hydra, die Form des arabischen Wortes für "Mohammed". Verdächtig kommt dem Mann in diesem Zusammenhang vor, dass die US-Weltraumbehörde bislang nur eine Nahaufnahme von Hydra veröffentlicht hat, die einem großen Pixelhaufen gleicht. "Ich würde die NASA fragen: Warum ist Hydra auf dem Bild nicht klar erkennbar?"

Verfasser fiel bislang mit Konvertierungspropaganda auf
Der Beitrag über den neuen islamischen Namen für Pluto stößt bei Unterstützern der Terrormiliz auf großes Interesse und wurde auf der IS-Website bereits Tausende Male angeklickt. Wie ernst die Forderung ist, bleibt allerdings fraglich. Die Identität des Bloggers ist nicht bekannt, es handle sich dem "Mirror" zufolge vermutlich um denselben Verfasser, der mit mehreren Propagandabeiträgen für Aufregung sorgte, in denen die angebliche Konvertierung von Prominenten, darunter Katy Perry und Justin Bieber, zum Islam verkündet wurde.

Vermeintliche Schriftzeichen hin oder her, Pluto wird vorerst nach dem römischen Gott der Unterwelt benannt bleiben. Die Idee dazu hatte übrigens auch kein Wissenschaftler, sondern ein elf Jahre altes Mädchen - Venetia Phair. Ihr Großvater habe ihr 1930 aus der Zeitung vorgelesen, dass ein neuer Planet entdeckt worden sei, erzählte die Engländerin 2006 der NASA. "Nach einer kurzen Pause habe ich dann aus irgendeinem Grund gesagt: 'Warum nennen sie ihn nicht Pluto?'", so Phair, die 2009 verstarb.

Phairs Großvater, ein Bibliothekar, erzählte einem befreundeten Astronomen von der Idee. Der wiederum gab sie an die Entdecker im Lowell-Observatorium im US-Bundesstaat Arizona weiter - und die nahmen den Vorschlag an. "Ich war begeistert", erinnerte sich die spätere Lehrerin Phair. "Das war sehr aufregend damals für ein kleines Mädchen."

2006 wurde Pluto der Planetenstatus aberkannt
Pluto ist etwa um ein Drittel kleiner als unser Mond. Der im Jahr 1930 vom US-Astronomen Clyde Tombaugh entdeckte Himmelskörper war jahrzehntelang als kleinster und sonnenfernster der ursprünglich neun Planeten unseres Sonnensystems eingestuft worden. 2006 wurde Pluto jedoch der Planetenstatus im Zuge einer Neudefinition aberkannt. Seither gehört er der damals neu geschaffenen Klasse der Zwergplaneten an. Bisher sind fünf Monde des Winzlings bekannt: Charon, Styx, Nix, Kerberos und Hydra.

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