Caballero stellt keine schweren Panzerjacken her, sondern schicke und elegante Mode. Das Besondere: Dank der verborgenen elastischen Einlagen im Futter ist den Kleidern die Panzerung nicht anzusehen und sie wiegen nicht mehr als normale Designerteile.
"High Security Fashion" als letzter Schrei
Im exklusiven Palanco-Viertel in Mexiko-Stadt gilt Caballeros Boutique für "High Security Fashion" als der letzte Schrei. Laut einer Studie geben Privatleute und Unternehmen im Jahr umgerechnet 12,5 Milliarden Euro für ihre Sicherheit aus. In dieser Summe enthalten sind gepanzerte Fahrzeuge, Bodyguards, Peilsender und anderes. Kein Wunder: Immerhin greift in den Städten des Landes die Gewalt der Drogenbanden um sich, mit unzähligen Toten und Verletzten.
Seit Mexikos konservativer Präsident Felipe Calderón eine Offensive gegen Rauschgifthändler startete und dazu landesweit mehr als 36.000 Soldaten und Polizisten stationierte, hat die Gewalt noch zugenommen. Allein dem mit aller Härte ausgetragenen Konflikt zwischen rivalisierenden Drogenkartellen fielen seit Jahresbeginn mehr als 2.700 Menschen zum Opfer. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie werden in Mexiko inzwischen mehr Menschen als in Kolumbien und im Irak entführt.
Zweigstelle in London
Von dem wachsenden Sicherheitsbedürfnis profitieren Unternehmen wie das von Caballero. Seine Kundendatei wächst von Tag zu Tag. Erst in diesem Sommer eröffnete er eine Boutique im Londoner Luxus-Kaufhaus Harrods. "Privatleute kaufen unsere Kleidungsstücke weniger aus einem Gefühl tatsächlicher Bedrohung, sondern mehr wegen des Bedürfnisses, für alle Fälle gewappnet zu sein", sagt Caballeros Marketing-Manager Javier Di Carlo.
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