"Jeder muss irgendwann sterben. Ich bin auf jeden Fall bereit, wenn es so weit ist", meinte Elsie Chua (79, im Bild links), die im St. Joseph's Home wohnt. Die Lien-Stiftung will mit der Initiative das Tabu-Thema Sterben auf die Tagesordnung bringen. "Mit Stil ins Gras beißen", lautet einer ihrer Slogans. "Wir verwandeln den Sarg von einem Symbol der Angst, Furcht und Trauer in eine Leinwand für Inspiration und Besinnung, um das Leben zu feiern", sagte Stiftungschef Lee Poh Wah.
Die ehemalige Schneiderin Chua ließ sich von einer jungen Künstlerin einen Sarg in weiß und blau entwerfen, auf dem sie als junge Frau mit Nadel und Faden in der Hand inmitten von Blumen und Tieren zu sehen ist. Die frühere Lehrerin Kitty Fogh (rechts im Bild) wählte einen weißen Sarg mit bunten Kinderfiguren. Die Hobby-Stickerin Magdalene Khoo (Bildmitte) wählte ein Rosendesign im Stickmuster. "Ein Sarg soll wie eine Geschenkpackung sein", meinte Chua. "Schließlich gebe ich mein Leben zurück in die Hände Gottes."
Wettbewerb für Sarg-Entwürfe ausgeschrieben
Die Wohltätigkeitsorganisation hat parallel zur Arbeit mit den Altenheim-Bewohnerinnen einen Wettbewerb für Sarg-Entwürfe ausgeschrieben und 733 Zuschriften erhalten. Darunter waren Särge im Geldstapel-Design, als Schokoladenkiste oder Koffer bemalt oder mit witzigen Botschaften: "Lieber Gott, diese Leute meinen alle, ich gehöre in den Himmel" steht auf einem, bei dem Trauergäste eingeladen werden zu unterschreiben. "Nicht weinen, ich hatte ein gutes Leben", steht auf einem anderen Sarg in Jeans-Muster und mit aufgemalter Bierflasche.
Die Lien-Stiftung beschäftigt sich seit Jahren im Rahmen ihres Programms "Leben vor dem Tod" mit dem Thema Sterben. Sie will Menschen die Auseinandersetzung mit dem Tod nahezubringen.
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