Die Szenen für die Verfilmung des Pavel-Kohout-Romans "Die lange Welle hinterm Kiel" waren kaum abgeschlossen, als die "MS Delphin" ihr Schicksal ereilte. Die Betreiberfirma war in die Insolvenz geschlittert, ein griechischer Charterunternehmer ließ das Kreuzfahrtschiff als Sicherheitsleistung beschlagnahmen. Das geschah am 16. Oktober im Hafen von Venedig.
"Seitdem warten wir auf eine Lösung", sagt der Hotelmanager Robert H. (41 Jahre alt ), der eine solche Situation schon einmal mitgemacht hatte. Erst im September saß die "Delphin" in Nizza fest, durfte aber nach zehn Tagen weiterfahren. Der Grazer, sein aus Preding stammender Küchenchef und die Crewmitglieder rechnen am Dienstag mit einer Entscheidung.
Strom reicht noch bis Dienstag
"Bis dahin haben wir noch genug Strom und können die Lebensmittel kühlen. Hätte ein Gönner uns nicht mit Treibstoff ausgeholfen, säßen wir bereits im Dunkeln." Gibt es bis Dienstag keine Lösung, wäre das vor allem für die Crew schlimm. "Viele kommen aus der Ukraine und wissen nicht, wie sie nach Hause kommen." Gerüchten zufolge soll kommende Woche die Hälfte der Löhne ausbezahlt werden. Danach nimmt die "MS Delphin" Kurs auf Gibraltar - dem Ort ihrer Versteigerung...
von Manfred Niederl, "Steirerkrone"
Symbolbild
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