LKH Graz

Klinikchef operierte für 3000 Euro extra

Steiermark
22.08.2017 17:04

"Ich musste 3000 Euro privat an den Arzt bezahlen, der mich während der Dienstzeit, im LKH Graz operiert hat. Das kann’s ja wohl nicht sein!" - Sehr empört ist eine Steirerin, die eine saftige Rechnung dafür serviert bekam, dass sie vom Klinikchef selbst behandelt wurde. Das ist aber, so die KAGes, gesetzlich gedeckt.

Mich hat schon die Vorgangsweise sehr gestört, wie man da als Patient quasi ,hingeführt‘ wird", sagt die Steirerin "Eine der ersten Fragen war, ob ich eine Zusatzversicherung hätte. Habe ich. Woraufhin ich bald gefragt wurde, ob ich vom Chef persönlich operiert werden wollte. Und wer würde da Nein sagen?"

Erst im weiteren Verlauf sei ihr mitgeteilt worden, dass sie dafür 3000 Euro zu zahlen hätte. "Das Ganze war dann schon so weit gediehen, dass ich da jetzt auch nicht mehr zurück wollte und eingewilligt habe." Aber: "Ich sehe das nicht ein! Da nutzt jemand die Einrichtungen des LKH, bedient sich der Operationssäle, des Personals - und dann muss der Steuerzahler, der noch dazu eine Zusatzversicherung hat, auch noch extra bezahlen?"

Gesetz erlaubt Zusatzhonorar
Die KAGes, dazu befragt, betont ausdrücklich, dass das ein österreichweites Gesetz ist, das sich in der Grazer Uniklinik so auswirkt: "Demnach ist Klinikchefs und Vorständen von klinischen Abteilungen erlaubt, zusätzlich ein Honorar zu fordern, selbst wenn sie im Spital operieren. Wenn der Patient von ihnen persönlich operiert werden will!", so Sprecher Reinhard Marczik. "Damit sollte sicher gestellt werden, dass Spezialisten nicht in Sanatorien abwandern." Für die Nutzung der LKH-Infrastruktur müsse nichts bezahlt werden.

59 Ärzte in der Grazer Uniklinik sind von der Regelung betroffen.

Christa Blümel, Kronen Zeitung

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