Der Frieden schien nach fast zehn Jahren Streit zum Greifen nah, nun bröckelt er wieder: Nachdem in der Oststeiermark neue Schließungsverfahren gegen artesische Brunnen eingeleitet wurden, schrillen bei der Arteserinitiative die Alarmglocken. Sie drängt darauf, ein bevorstehendes Höchstgerichtsurteil abzuwarten.
"Wir waren auf einem guten, lösungsorientierten Weg", berichtet Hans-Dieter Spörk von der Arteserinitiative. Ein Förderprogramm, das bis zum Jahr 2024 läuft und mit Gemeinden und Brunnenbesitzern abgesprochen ist: Das wurde im Vorjahr von Landesseite versprochen.
Mittlerweile liegt das Programm vor der Ärger ist dennoch groß: "Wir waren nicht eingebunden", sagt Spörk. Vor allem der Zeitplan, wann welche Gemeinde an die Reihe kommt, verblüffe: Man sei überrascht gewesen, als vor kurzem in Grafendorf neue Verfahren eingeleitet wurden.
Hoffnung liegt auf dem Landesrat
Klaus Rieger, der Anwalt der Initiative, appelliert an die Behörden, Urteile des Verwaltungsgerichtshof abzuwarten. Dort soll heuer über zwei Schließungsverfahren aus Eggersdorf geurteilt werden. "Entscheidend ist aus meiner Sicht die Rechtsfrage, ob in den Verfahren der Einfluss aller Brunnen auf das Grundwasser oder nur der Einfluss des einzelnen Brunnen Maßstab ist. Gewinnt die zweite Ansicht, dann fehlt für alle Verfahren die rechtliche Grundlage."
Die Initiative setzt nun die Hoffnung auf VP-Landesrat Hans Seitinger, mit dem es seit längerem eine gute Gesprächsbasis gibt. Als Hauptgegner sieht man einen Landesbeamten, dessen Expertise Grundlage der Schließungsverfahren ist. Rieger: "Wir fordern unbedingt einen zweiten, unabhängigen Gutachter."
Daten & Fakten
Jakob Traby, Kronen Zeitung
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