Die perfekte Illusion

Zur Legende werden: Wenn Stars Stars spielen

Adabei
06.01.2012 09:00
"Wie bei jeder Rolle, die man von einer realen Figur spielt, bleibt es nur eine Annäherung", bringt Daniel Brühl die Kunst, als Star einen anderen Star zu spielen, auf den Punkt. Bald wird er als Niki Lauda im Kinofilm "Rush" auf der Leinwand zu sehen sein. Er ist nicht der Erste, der sich an die Darstellung einer Berühmtheit heranwagt. Seit vielen Jahren sind sogenannte Biopics bei Filmemachern und Publikum gleichermaßen beliebt.

"Es ist irgendwie ein komisches Gefühl, einen lebenden Mythos zu spielen", ist sich Brühl im Interview bewusst und fügt hinzu: "Da fühlt man sich schon manchmal ein bisschen befangen." Im Mittelpunkt der US-Produktion unter der Regie von Ron Howard, der für "A Beautiful Mind" 2002 zwei Oscars mit nach Hause nehmen durfte, soll die Rivalität von Formel-1-Weltmeister Niki Lauda und Formel-1-Playboy James Hunt Mitte der 70er-Jahre stehen.

Und damit auch Laudas schwerer Feuerunfall auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings, bei dem er nur knapp dem Tod entging. Dass er nur vier Wochen nach diesem verheerenden Unfall wieder ein Rennen fuhr, davor hat Brühl Hochachtung. "Da ist Niki eine Ausnahmefigur", so der 33-Jährige. "Er hat seinen Körper und seinen Geist punktgenau im Griff. Er kann Ängste beiseiteschieben. Das ist faszinierend." Sein Ziel sei es deshalb, diesen Aspekt auch im Film umzusetzen. "Ich möchte mich diesem Zustand annähern. Ich werde aber nicht Niki werden."

Eine perfekte Illusion zu schaffen, das ist für die Schauspieler, die in die Rolle eines Stars schlüpfen, wohl das Wichtigste. Dessen war sich auch Michelle Williams bewusst, als sie sich darauf einließ, Filmstar Marilyn Monroe darzustellen. Um die Hollywoodikone in "My Week With Marilyn" überzeugend darstellen zu können, habe sie es sogar in Kauf genommen, einige Kilos zuzunehmen. "Unglücklicherweise hat das in meinem Gesicht angesetzt", erzählte die Schauspielerin in einem Interview. "Also lautete an einem gewissen Punkt die Frage: Möchte ich, dass mein Gesicht wie das von Marilyn Monroe aussieht oder meine Hüften?" Aber ihr verändertes Aussehen habe es ihr schließlich einfacher gemacht, zu Marilyn zu werden. "Ich fühlte mich, als sei ich neu geboren worden. Es fühlte sich an, als würde mein Körper gebrochen werden und sich in ihrem Image neu erschaffen. Und das, indem ich lernte, wie sie zu gehen und zu sprechen und meinen Kopf zu halten."

Die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher stellt Meryl Streep in dem Film "The Iron Lady" dar. Bereits 16 Mal wurde die 62-Jährige für den Oscar nominiert, zwei Mal durfte sie ihn bereits mit nach Hause nehmen. Mit der Rolle der "eisernen Lady" hat Streep nun erneut Chancen auf eine Auszeichnung: Sie wurde für den Golden Globe, der als richtungsweisend für den Academy Award gilt, nominiert. Dennoch habe sie sich einige Gedanken gemacht, bevor sie für dieses Projekt zugesagt habe, gestand die Schauspielerin. Sie habe nämlich befürchtet, auf eine bestimmte Rolle festgelegt zu werden. Und obwohl sie sich sicher sei, dass sich über ihre Politik streiten lasse, bewundere sie Thatcher "für das, was sie tat", so Streep. Vor allem für ihre "Standhaftigkeit" zollt die Schauspielerin der mittlerweile 85-Jährigen Tribut.

Welche Stars noch in der Rolle eines anderen Stars brillieren konnten, siehst du in der Diashow in der Infobox!

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(Bild: kmm)



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