Nach Fashion-Boykott

Welcher Designer wird Melania Trump einkleiden?

Adabei
17.01.2017 13:43

Eine Debatte, die alle Modebegeisterte alle vier Jahre aufs Neue fasziniert: Welcher Designer darf die neue First Lady für die Amtseinführung und die folgenden vier Jahre einkleiden? Dieses Jahr ist die Frage allerdings nicht, wer sie einkleiden darf, sondern wer sie einkleiden will. Weltbekannte Designer wie Tom Ford und Marc Jacobs haben öffentlich erklärt, nicht mit Melania Trump arbeiten zu wollen - ganz klar aus politischen Gründen.

Von Jackie Kennedy zu Michelle Obama, die First Lady ist unweigerlich eine Stilikone. Sie setzt Trends und sendet mit ihrer Kleiderwahl eine klare Aussage in die Welt. Michelle Obama revolutionierte die Modeindustrie, indem sie kleine, unabhängige amerikanische Designer förderte. Mode ist auch gleichzeitig ein politisches Spiel. Viele amerikanische Modemacher haben schon während des Wahlkampfes öffentlich ihren Zuspruch für die Demokratin Hillary Clinton ausgesprochen. Nun, da sich die Realität der Trump-Präsidentschaft bereit macht, stellen sich viele die Frage: Wer wird Melania Trump einkleiden?

Kein heißer Job
Obwohl es für einen Modemacher nicht nur eine große Ehre, sondern auch ein Erfolgsschub ist, die First Lady einzukleiden, gibt es viele bekannte Namen in der Modeindustrie, die nicht so scharf auf den Job sind. Darunter auch Marc Jacobs und Tom Ford.

Auch die in New York lebende französische Designerin Sophie Theallet, zu deren Kundinnen auch Michelle Obama zählt, verkündete Mitte November auf Twitter als erste ihren Boykott gegenüber Melania Trump: "Die Rhetorik des Rassismus, Sexismus und der Fremdenfeindlichkeit, die vom Präsidentschaftswahlkampf ihres Mannes entfesselt wurde, ist mit den Werten, nach denen wir leben, nicht vereinbar", sagte sie zur Begründung.

"Melania gebührt der gleiche Respekt wie den anderen First Ladys"
Designer wie Carolina Herrera, Calvin Klein, Diane von Fürstenberg und Tommy Hilfiger schlagen allerdings einen anderen Ton an. Jeder sollte stolz sein, die neue First Lady und Trumps Tochter Ivanka einkleiden zu dürfen, sagte Hilfiger, der ein Büro im Trump Tower in New York hat.

"Melania gebührt der gleiche Respekt wie den anderen First Ladys", meinte die Modeschöpferin Fürstenberg, die zugleich Präsidentin des einflussreichen US-Berufsverbandes der Modedesigner ist. "Unsere Rolle in der Modewelt ist es, Schönheit, Offenheit und Vielfalt zu fördern."

First Lady mit Stil
Es ist nicht zu leugnen, dass die künftige First Lady weiß, wie man ein Outfit zusammenstellt. Sie ist groß, schlank und ehemaliges Model. Eigentlich müssten sich die Modemacher darum reißen, Melania Trump einzukleiden. Sie zeigt sich selten in gewagten Mustern, stattdessen besteht ihr Kleiderschrank aus Blockfarben, Ton-in-Ton Ensembles und klassischen schwarzen Roben.

Dass sie elegante Haute Couture bevorzugt, zeigte sie an Silvester, als sie ein enges schwarzes Cocktailkleid von Dolce & Gabbana trug. Das Designer-Duo bedankte sich öffentlich auf Instagram bei ihr und kassierte dafür Empörung von seinen Fans. Diese stellten die politischen Ansichten der Modemacher infrage.

Kleidung von Online-Shops
Ob die Modemacher sie nun unterstützen oder boykottieren, für Melania Trump und ihre Kleiderwahl dürfte das keine große Rolle spielen. Bisher hat sie die meisten Outfits für ihre öffentlichen Auftritte selbst ausgewählt und eingekauft - im Internet. Eindeutig bevorzugt die gebürtige Slowenin dabei europäische Mode. Ihr Look entspricht meist dem der wohlhabenden New Yorkerinnen: glatt und figurbetont.

Kritiker wie Unterstützer der Trumps aus der Modewelt erwarten gespannt, was die First Lady am 20. Jänner tragen wird. "Es ist schwer, ein großartiges Kleid für die Amtseinführung zu finden", sagte Donald Trump der "New York Times". Dass Melania Trump die richtige Kleiderwahl trifft, dafür sorgt ihre langjährige Freundin Stephanie Winston Wolkoff. Die ehemalige Mitarbeiterin der Modezeitschrift "Vogue" ist mit der Planung der Feier beauftragt und mahnt: "Unterschätzen Sie Melania nicht, nur weil sie still und zurückhaltend ist."

Márcia Neves
Márcia Neves
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(Bild: kmm)



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