Life Ball 2011

Viele Stars, viel nackte Haut und ein Busenblitzer

Adabei
22.05.2011 13:43
Missgeschick oder doch eine Hommage an "Mrs. Nipplegate" Janet Jackson? Das Kleidchen, das Transgender-Ikone Amanda Lepore bei der Modeschau von Dsquared2 beim Life Ball vorgeführt hat, konnte deren Busen nicht halten. Folge: ein waschechter Busenblitzer (Bilder unten). Auch sonst war beim schrillsten Event des Jahres neben einer hohen Promidichte (Clinton, Shields, Jackson) viel nackte Haut zu sehen.

Thematisch widmete sich der 19. Life Ball am Samstagabend in und vor dem Wiener Rathaus dem Element Luft unter dem Motto "Spread the Wings of Tolerance". Die Gäste hatten sich dementsprechend als erotische Götter und schöne Engel verkleidet. Es fanden sich aber auch sexy Piloten, laszive Regenbögen und einige allerliebste Schmetterlingswesen darunter.

Die Selbstinszenierung der Gäste bekam sogar Segen von einem Profi. "Sie machen es okay, es geht hier aber auch darum, Spaß zu haben", so der Catwalk-Coach der Fernsehsendung "Germany's Next Topmodel", Jorge Gonzalez, der am liebsten alle umarmt hätte.

Emma Willis fand Life Ball "riesig"
Auch die anderen Promis waren durchwegs begeistert. "Es ist riesig", meinte die Ehefrau von Bruce Willis, das Model Emma Willis. Sie selbst kam im züchtigen schwarzen, selbst gemachten Kleid. Topmodel Lydia Hearst freute sich sehr, beim Life Ball zu sein. Im langen Kleid in der Farbe "Nude" und gestyltem "Big Hair" hoffte die Millionenerbin, dass es in diesem Jahr nicht regnet. Im Vorjahr hatte ein Gewittersturm die Eröffnung verpatzt. Ihr Wunsch ging in Erfüllung.

Sängerin Natasha Bedingfield im strengen schwarzen Kleid und mit aufgesteckten Haaren bedeutete es sehr viel, dabei zu sein. "Weil wir definitiv mehr tun können", sagte sie im Bezug auf die Aidshilfe. Designerin Vivienne Westwood sagte, dass sie gekommen sei, um "Gery zu unterstützen". Mit Gery ist Life-Ball-Organisator Gery Keszler gemeint. "Ich habe sie mit den Worten begrüßt, dass es niemanden gibt, auf den ich so zählen kann", machte der ihr ein Kompliment für ihren Einsatz. "Hier kommt jeder zusammen, es ist international", sagte Janet Jackson. HIV/Aids betreffe uns alle, bekräftigte sie, und sie glaube, dass man die Krankheit eines Tages heilen könne.

Chris Lohner als "Päpstin"
Die Eröffnung des Life Balls verlief in diesem Jahr ernst wie nie zuvor. Nachdem 99 Jungdamen- und Jungherrenpaare sowie ein homosexuelles Pärchen unter der Leitung von Thomas Schäfer-Elmayer mit rosaroten Rüscherlkleidern und Flamingos auf dem Haupt getanzt hatten, folgte ein Musikstück von Georg Friedrich Händel. Die ehemalige TV-Sprecherin und ÖBB-Stimme Chris Lohner trat dabei als "Päpstin" auf, die Lebensfreude einforderte.

Die österreichische Songcontest-Teilnehmerin Nadine Beiler leitete danach gesanglich die Verleihung des "Crystal of Hope" an eine gemeinnützige Aidshilfsorganisation ein. Die Musik, inspiriert vom Gedicht Ganymed von Johann Wolfgang von Goethe, stammt aus der Feder des Hollywood-Filmkomponisten Klaus Badelt. Begleitet wurde Beiler vom Violinisten Julian Rachlin.

Ihren Auftritt bei der Verleihung des Preises verschlief Schauspielerin Brooke Shields allerdings. Nach mehrmaliger Ankündigung durch die Moderatoren Doris Golpashin und Marco Schreyl ("Deutschland sucht den Superstar") kam sie in einem figurbetonten, nachtblauen Kleid erst nach einiger Zeit hinter dem Vorhang hervor. "Die Tänzer hinter der Bühne sehen so süß aus", war ihre Ausrede, bevor sie den "Crystal of Hope" an Anya Sarang, Präsidentin der Andrey-Rylkov-Stiftung für Gesundheit und soziale Gerechtigkeit, überreichte. "Wir haben es hier mit einem Engel zu tun", so Shields zu Sarang, denn besonders Osteuropa sei bei den Neuinfektionen von HIV besonders betroffen.

Über eine Stunde lang ließen die Organisatoren rund um Gery Keszler die 30-jährige Geschichte seit der Entdeckung des Aids-Virus durch prominente Redner wie Bill Clinton, Janet Jackson, Vivienne Westwood, Dagmar Koller oder Francesca Habsburg Revue passieren.

Videozuspielungen von Taylor und Gaga
Videozuspielungen kamen von der kürzlich verstorbenen Elizabeth Taylor, von Kofi Annan sowie Lady Gaga. "Aids war damals ein Tabu und wir wollten das Tabu brechen", so Kezsler. Untermalt wurde der Rückblick durch Musikdarbietungen von Holly Johnson, aber auch von Natalia Kills mit "Mirrors" sowie Natasha Bedingfield mit "Unwritten". Letzterer Auftritt wurde von Beyonce-Choreograph Kobi Rozenfeld tänzerisch gestaltet.

Der Höhepunkt des Abends war der Auftritt des ehemaligen "Frankie Goes To Hollywood"-Sängers Holly Johnson. Selbst HIV-positiv und zu einer Zeit diagnostiziert, als die Krankheit noch einem Todesurteil gleichkam, sang er seine Hymne an eine Liebe, die selbst den Tod besiegt - den Welthit "The Power Of Love". "Ich dachte damals, dass ich nicht mehr lange lebe", sagte der Künstler. Er verdankt - wie viele andere Betroffene auch - sein Leben der Kombinationstherapie.

Vor der Life-Ball-Eröffnungsshow hielten die Organisationen "Aids Life" und UNAIDS für 250 Gäste eine Gala im Zeremoniensaal der Wiener Hofburg ab.

Fotos: Klemens Groh, Reinhard Holl und Zwefo (Kronen Zeitung), APA, AP

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(Bild: kmm)



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