Ikone feiert Runden

Victoria Beckham: Willkommen im Club der 40er

Adabei
12.04.2014 17:00
Was wünscht sich eine glücklich verheiratete Mutter von vier Kindern zum Runden? Ein eigenes Mode-Imperium. Ja, Mädels, es wird Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken! Alle, die in den späten 90er-Jahren zu den Videos der Spice Girls ihre ersten bauchfreien Tops auf die Dancefloors getragen haben, müssen jetzt tapfer auf den Kalender schauen: Victoria Beckham wird kommende Woche 40.

Das ist natürlich nicht weiter schlimm, wenn man so aussieht wie die vierfache Mutter, die sich äußerlich kaum verändert hat seit jenen Tagen, als sie mit bürgerlichem Namen noch Victoria Adams hieß und bei ihren Fans als Posh Spice bekannt war.

Schon damals hatte sie erkannt, dass ein einziger, stets gleicher Gesichtsausdruck und eine einzige eingelernte Pose genügen, wenn man im Visier der Fotografen steht: Hände an die Hüften, linkes Bein vor, schmales Lächeln. Immer dünner wurde sie über die Jahre, und zwar offenbar schon seit Kindestagen, wie Bilder der pausbäckigen Vic zeigen, die im britischen Nobelbezirk Hertfordshire als Mädchen reicher Eltern aufwuchs und es hasste, mit dem Rolls-Royce in die Schule gebracht zu werden.

An ihrer drahtigen Silhouette änderten auch ihre vier Sprösslinge nichts, die sie nach der Heirat 1999 mit dem britischen Fußballerstar David Beckham in erstaunlich regelmäßigen Abständen zur Welt brachte: die Söhne Brooklyn (1999), Romeo (2002) und Cruz (2005) sowie Tochter Harper (2011).

Victoria Beckham schrieb mit Spice Girls Popgeschichte
Dazwischen liegt ein Stück Popgeschichte. Der Londoner Produzent Bob Herbert entwarf 1994 buchstäblich auf dem Reißbrett eine Girlgroup, als Gegenstück zu den vielen herumhüpfenden Boys, die damals die Szene dominierten. Die passenden Mitglieder wurden nach präzisem Anforderungsprofil aus 300 Bewerberinnen gecastet: ein süßes Blondchen (Emma Bunton), eine freche Rothaarige (Gerry Halliwell), ein sportlicher Kumpeltyp (Mel C), eine Dunkelhäutige (Mel B) und als unnahbare Brünette Victoria.

Die Gruppe verkaufte in den wenigen Jahren ihres Bestehens über 53 Millionen Platten. 1999 löste sich das Quintett auf, die Mädchen versuchten sich in Solokarrieren, gaben aber allesamt wegen Erfolglosigkeit einerseits und Eh-genug-Geld andererseits bald wieder auf.

David und Victoria als Traumpaar gefeiert
Nur Victoria blieb im Blickpunkt der Öffentlichkeit, denn sie angelte sich den begehrtesten Mann der Insel, den millionenschwer umworbenen Kicker David Beckham. Er spielte damals bei Manchester United, gewann mit seiner Mannschaft die Meisterschaft, wurde Zweiter bei der Wahl zum "Weltfußballer des Jahres", dann ehelichte er auch noch Posh Spice – ein neues Traumpaar war geboren. Die Hochzeit am 4. Juli 1999 im irischen Schloss Lutrellstown geriet zum Mega-Spektakel, viele der geladenen Stars ließen angeblich Teile des Tafelsilbers mitgehen. Als kleines Andenken.

Was für ein Schock, als David 2003 samt Familie nach Spanien zog und für Real Madrid spielte! Ehefrau Victoria pendelte zwischen der Iberischen Halbinsel und London hin und her, doch beruflich fasste sie erst wieder Fuß, als die beiden 2007 nach Los Angeles weiterzogen, wo sie in der Modebranche ein neues Betätigungsfeld fand. "Ich bin sehr karriereorientiert, Kalifornien ist die richtige Umgebung für mich", hauchte sie in die Reportermikrofone.

Beckhams Mode "sieht aus wie von Zara"
Sie rief ihr eigenes Label DVB Style ins Leben, nachdem sie schon davor ihren Namen für Jeans der Marke Rock and Republic hergegeben hatte. Auch ein Parfum namens "Signature" kam auf den Markt. Die Kollektionen sind ein Renner, vor allem in Asien, auch wenn Mode-Kollegen regelmäßig die Nase rümpfen über die Entwürfe – scheinen sie doch für Bohnenstangen-Models mit Größe null geschaffen zu sein. "Sieht aus wie von Zara", ätzten die New Yorker Nobelschneider Domenico Dolce & Stefano Gabbana, Wolfgang Joop nannte sie "eine Epidemie".

Die ehrgeizige Victoria lässt sich nicht beirren, hat aber aus den Vorwürfen ihre Lehren gezogen. Künftig will sie um die großen Fashion-Shows einen Bogen machen und lieber Mode für ganz normale Frauen machen, zu günstigeren Preisen und in größerer Vielfalt: "Ich würde gern Schuhe designen, liebend gern Parfüm und Make-up vermarkten und ich würde gern Dessous kreieren. Ich will immer mehr wachsen. Ich möchte unbedingt ein Imperium." Vielleicht lagen Dolce & Gabbana mit ihrem Zara-Vergleich ja gar nicht so falsch.

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(Bild: kmm)



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