Jubel in Baku

Überragender Sieg für Schweden beim Song Contest 2012

Adabei
27.05.2012 00:20
Favoritin Loreen hat sich gegen die 25 Konkurrenten aus Europa durchsetzen können: Mit überragenden 372 Punkten gewann die Sängerin aus Schweden am Samstagabend mit der Hymne "Euphoria" den Song Contest 2012 in Aserbaidschans Hauptstadt Baku.

Schwedens Triumph war ein Sieg mit Ansage: Die 28-jährige Halbmarokkanerin Loreen erhielt mit 372 von 492 möglichen Punkten deutlich mehr als die beiden aserbaidschanischen Vorjahressieger Ell & Nikki, die damals auf 221 von möglichen 504 Punkten kamen. Insgesamt waren heuer 42 Länder, darunter Österreich, stimmberechtigt. Und auch in Österreich erhielt Schweden die Höchstzahl von 12 Punkten.

Loreen war bereits zu Beginn des Wettbewerbs als eine der großen Favoriten gehandelt worden - von Wettbüros ebenso wie von Kommentatoren. Mit ihrer eigenwilligen, über weite Strecken im Dunkeln gehaltenen Performance in Videoästhetik überzeugte sie schließlich auch die Zuschauer.

Fünfter Sieg für Schweden
Somit kann sich Schweden zum fünften Mal in der Song-Contest-Geschichte über einen Sieg freuen. Zuletzt brachte das nordische Land 1999 den Titel nach Hause. Und nicht zuletzt stellten die Schweden mit ABBA und "Waterloo" 1974 wohl auch den berühmtesten Contest-Sieger aller Zeiten.

Mit Loreens Sieg wird nun der 58. Eurovision Song Contest im kommenden Jahr in Schweden über die Bühne gehen. Dabei ist als Termin für das Finale von der European Broadcasting Union der 18. Mai benannt worden, während die Halbfinali am 14. und 16. Mai stattfinden.

Norwegen und Großbritannien Schlusslicht
Bei der gigantischen Show in der Crystal Hall, einer neu errichteten Veranstaltungshalle in der Bucht von Baku, konnten diesmal aber nicht alle Künstler so klar überzeugen wie die schwedische Popsängerin. Auf dem undankbaren vorletzten Platz landete ein Veteran: Großbritanniens Engelbert Humperdinck setzte die Töne seines Crooner-Songs "Love Will Set You Free" ungeachtet aller Bedenken nach den Probenauftritten relativ präzise und konnte damit doch nur magere 12 Punkte bei der Abstimmung lukrieren, was den vorletzten Platz bedeutete. Nur Norwegens Beitrag Tooji kam mit sieben Punkten noch dahinter zu liegen.

Immerhin über Platz 2 können sich hingegen andere Senioren freuen. Die sechs russischen Babuschkas der Gruppe Buranovskiye Babushki errangen mit Knuddelfaktor und ihrem Fetenkracher "Party For Everybody" die Silbermedaille des Wettbewerbs.

Und über den verbleibenden Platz am Stockerl kann Serbien lächeln. Der dortige Superstar und Song-Contest-Veteran Zeljko Joksimovic wurde nicht zuletzt dank zahlreicher Stimmen der benachbarten Balkanländer mit seiner pathetischen Ballade "Nije Ljubav Stvar" nach vorne gehoben.

Bunte Show in Baku
Den Auftakt zu der TV-Show hatte eine Mischung aus kaukasischer Folklore und modernen Tänzern bestimmt, deren Kleidung im LED-Stil der Trackshittaz gehalten war. Ein Film über die in nur sieben Monaten gebaute Crystal Hall, den Austragungsort, zeigte anschließend im Zeitraffer die Arbeiten neben dem 2010 fertiggestellten zweithöchsten Fahnenmasten der Erde, an dessen 162 Meter hoher Stange eine 2.450 Quadratmeter große Flagge hängt. Zugleich ließ man in Einspielern die Bucht von Baku, Fahnenstange und Crystal Hall geradezu in Feuerwerk versinken.

Anschließend gab man sich Mühe, das Ensemble besonders hervorzustreichen. Über beiden Bauwerken - der Crystal Hall und dem ebenso großen Fundament der gigantischen Flagge - erhoben sich zwei Lichtdome, die Albert Speer die Freudentränen in die Augen treiben würden. Überdies wurde - wie bereits in den Halbfinali - auf die LED-Fassade der Halle jeweils vor Beginn eines Beitrags die Flagge des jeweiligen Landes projiziert.

Hochästhetisch und hochermüdend gestalteten sich heuer die Einspieler während der Umbauarbeiten zwischen zwei Liedern. Das Spektrum reichte von Aserbaidschans Landschaften über Aserbaidschans Pferde bis zu Aserbaidschans Stickereien. Zusätzlich hatten die bekanntesten Volksmusiksänger des Landes Auftritte.

Trackshittaz scheiterten auf ganzer Linie
Keine guten Nachrichten für Lukas Plöchl, der gemeinsam mit Andi Knoll den Song Contest in Baku moderierte: Österreich hat im ersten Halbfinale des Eurovision Song Contests auf Platz 18 und damit klar als Letzter abgeschlossen. Nach dem großen Finale am Samstagabend hat die EBU die detaillierten Ergebnisse der Semifinali veröffentlicht. Zuvor war nur klar gewesen, dass die Trackshittaz mit ihrer Disconummer "Woki mit deim Popo" keines der zehn Finaltickets im 18 Teilnehmer umfassenden Feld ergattert hatten. Die genaue Reihung war bis dato noch nicht bekannt.

Nun steht jedoch fest, dass sich Österreich im ersten Halbfinale mit mageren acht Punkten geschlagen geben musste. Ganze fünf sind dem Nachbarland Schweiz zu verdanken, zwei Belgien und ein Punkt dem fernen Island. Der vorletzte Platz im Finale, den Belgiens Vertreterin Iris mit "Would You?" belegte, erhielt mit 16 Punkten immerhin schon doppelt so viele wie die Mühlviertler Rapper. Platz eins im ersten Halbfinale ging an Russland. Die Seniorentruppe Buranovskiye Babushki kam mit "Party For Everybody" auf 152 Punkte.

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(Bild: kmm)



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