Urgestein bei Show

Udo Jürgens: Welt erwartet Song Contest in Wien

Adabei
28.07.2014 09:31
Für Udo Jürgens, Österreichs ersten Gewinner des Eurovision Song Contest, ist die Debatte um den nächsten Austragungsort unnötig: "Es ist üblich, dass die Hauptstadt so etwas ausrichtet. Graz ist eine wunderbare Stadt. Innsbruck könnte das sicher auch gut machen. Aber die Welt erwartet Wien", sagt Jürgens.

Für den 79-Jährigen, der seinen Song Contest Sieg 1966 mit "Merci Cherie" als den vielleicht glücklichsten Moment seines Lebens bezeichnet, ist es vorstellbar, im kommenden Jahr Teil der Show zu werden: "Das liegt aber nicht an mir, sondern daran, ob jemand von den Verantwortlichen Interesse daran hat. Dann muss man sich überlegen, was es für Möglichkeiten gäbe.

Gemeinsamer Auftritt mit Wurst
Auch einen gemeinsamen Auftritt mit Conchita Wurst, über deren Sieg er sich sehr gefreut habe, kann sich Udo Jürgens vorstellen: "Gerne. Ich habe keine Scheu, mich mit ihm zu zeigen oder zu sprechen. Nur etwas Musikalisches kann ich mir vorläufig nicht vorstellen. Aber ich habe darüber noch nicht nachgedacht." Bis jetzt kenne er den Sänger Tom Neuwirth noch nicht persönlich: "Ich freue mich aber darauf, ihn kennenzulernen und auch mit ihm zu diskutieren. Er hat auf mich immer ehrlich, sympathisch und offen gewirkt."

Der Sieg sei nicht nur verdient gewesen ("Es war ein absolut gutes Lied und gut gesungen - von der fachlichen Seite zwei Pluspunkte."), sondern habe auch politische Bedeutung: "Er hat letztlich einen Dienst an der Freiheit geleistet. Mit den Anfeindungen von Putin und Russland ist er mir immer sympathischer geworden, denn da hat man wieder deutlich gemerkt, dass unsere Werte der Freiheit des Einzelnen anderswo nicht vorhanden sind. Und man darf nicht vergessen: Er ist in den ganzen erzkatholischen Ländern gewählt worden. Wenn da eine Frau mit Vollbart durch die Straßen geht, fallen die wahrscheinlich vor Schreck vom Bürgersteig. Aber sie haben wohl im Unterbewusstsein gefühlt, dass da eine Bewegung im Gange ist."

Will Wurst keine Ratschläge geben
Er wolle sich "nicht aufspielen als sein großer Ratgeber", möchte Österreichs erster Song Contest Gewinner seinem Nachfolger keine Ratschläge geben. "Er sollte zurückhaltend und vorsichtig sein, den großen Sprüchen der Manager nicht hörig lauschen. Für ihn ist nur eines wichtig: Was wird er in Zukunft auf der Bühne machen? Er kann sich nicht plötzlich rasieren oder die Perücke abnehmen, sondern muss jetzt wohl ziemlich lange Frau Wurst bleiben. Das ist sicherlich eine Bürde. Entscheidend ist aber: Wenn er gute Songs hat und das, was er ist, weiter mit einer gewissen Bescheidenheit und Selbstverständlichkeit darstellt, kann etwas Interessantes entstehen."

Der in der Schweiz lebende Udo Jürgens, der am 30. September seinen 80. Geburtstag feiert, ist in Österreich nach wie vor ungebrochen populär.

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(Bild: kmm)



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