Überraschung

Thailändischer Film gewinnt Goldene Palme in Cannes

Adabei
24.05.2010 16:50
Mit der Wahl des thailändischen Films "Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives" hat Jury-Präsident Tim Burton wie versprochen für eine Überraschung gesorgt. Kaum ein anderer Film hatte bei dem Festival in Cannes derart polarisiert. Am Sonntag zeichnete die Jury das fast hypnotische Werk des Regisseurs Apichatpong Weerasethakul mit der Goldenen Palme aus.

"Ich komme aus einer anderen Welt. Das scheint mir alles surrealistisch", sagte der 39-Jährige in seiner Dankesrede. Die Verleihung der Goldenen Palme sei ein wichtiges Ereignis für das thailändische Kino.

In vielen Traumsequenzen erzählt Apichatpong Weerasethakul von einem todkranken Mann, der die beiden letzten Tage seines Lebens bei seiner Familie auf dem Land verbringen will. Dort wird der Nierenkranke vom Geist seiner verstorbenen Frau begrüßt, die zurückgekommen ist, um sich seiner anzunehmen. Auch sein toter Sohn kehrt als Affe aus dem Dschungel heim. Der Sohn hat sich mit einer Kreatur namens "Affengeist" gepaart und lebt seit 15 Jahren mit ihr in den Bäumen.

Bardem und Germana beste Schauspieler
Burton sorgte für ein Novum bei dem renommierten Festival an der Côte d'Azur: Mit dem Spanier Javier Bardem ("Biutiful") und dem Italiener Elio Germana ("La Nostra Vita") zeichnete die Jury gleich zwei Darsteller als beste Schauspieler aus. Und beide erhielten den Preis für eine Vaterrolle: Bardem spielt einen todkranken Mann, der als Kleinkrimineller mit Herz kurz vor seinem Tod seinen beiden Kindern ein besseres Leben bereiten will. Germana stellt einen Vater dar, der sich nach dem Tod seiner Frau auf illegale Geschäfte einlässt, um seinen kleinen Kindern zumindest materiell ein gutes Leben zu ermöglichen. Den Preis als beste Schauspielerin gewann die Französin Juliette Binoche für ihre Rolle als Kunstsammlerin in "Copie Conforme" des Iraners Abbas Kiarostami.

Der als Favorit für die Palme gehandelte Film "Des Hommes Et Des Dieux" des Franzosen Xavier Beauvois erhielt den Großen Preis der Jury. Ebenfalls an einen Franzosen ging der Preis für die Beste Regie, und zwar an Mathieu Amalric und seinen Film "Tournée", ein Road-Movie über einen erfolglosen Manager

Heuer keine Austro-Filme im Wettbewerb
Im Vorjahr war "Das weiße Band" des österreichischen Regisseurs Michael Haneke mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. Heuer waren keine österreichischen Filme im Wettbewerb vertreten.

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(Bild: kmm)



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