Norwegen feiert

Sportbegeisterter Herrscher: König Harald wird 75

Adabei
19.02.2012 09:00
Segeln, jagen, angeln: Der norwegische König Harald V. ist ein sportbegeisterter Mensch. Auch als Monarch fühlt er sich fit, ans Aufhören denkt er längst nicht. "Ich liebe es, zu arbeiten und beschäftigt zu sein. Ich möchte so lange weitermachen, wie es meine Gesundheit zulässt", vertraute der Monarch der Osloer Zeitung "Dagbladet" an. Am 21. Februar wird er 75 Jahre alt.

Eine Party soll es zum 75er aber nicht geben: "Ich bin nicht mehr sonderlich daran interessiert, Geburtstage zu feiern. Ist das nicht natürlich?" Im Gegensatz zu seinem 70. Geburtstag wird Harald auch nicht in Norwegen sein. Er mache eine private Reise, sagte ein Sprecher des Hofes.

Thematisch dazu passt das offizielle Geschenk der Regierung für den Jubilar und Königin Sonja, die im Juli 75 wird: Es ist eine Ausstellung, die unter dem Titel "Königliche Reisen 1905-2005" dokumentieren soll, wie royale Trips die Monarchen und das Volk einander näher gebracht haben. Harald hat es diesbezüglich nicht leicht gehabt, denn ausgesprochen populär war vor allem sein Vater, König Olav V. (1903-1991), den seine Landsleute zum "Norweger des 20. Jahrhunderts" wählten.

Harald ist in seinem Land vor allem als leidenschaftlicher Segler, Jäger und Angler bekannt. Er trug 1964 bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio Norwegens Fahne als aktiver Olympionike. 1987 wurde er mit seiner Jacht "Fram X" Segelweltmeister. Dass der naturliebende König zwanzig Jahre Präsident des Umweltverbandes WWF (World Wide Fund for Nature) in Norwegen war, ist dagegen weniger geläufig. Seit er 1991 den Thron bestieg, fiel er zweimal krankheitsbedingt als Staatsoberhaupt aus: 2003 wurde er erfolgreich an Blasenkrebs operiert, zwei Jahre später folgte ein Herzeingriff. "Ich fühle mich gut", sagt er.

Liebesheirat mit Hindernissen
Privat musste Harald als Kronprinz fast zehn Jahre warten, bis ihm sein Vater nach Konsultationen mit dem Parlament und den Parteien 1968 erlaubte, die Bürgertochter Sonja Haraldsen zu heiraten. Olav hätte eine "blaublütige" Schwiegertochter vorgezogen.

Auch Harald tat sich später mit der Partnerwahl seines Sohnes, Kronprinz Haakon, schwer. Der heute 38-Jährige verliebte sich in die alleinerziehende Mutter Mette-Marit Hoiby, heute Prinzessin Mette-Marit (38). Beide heirateten 2001 und haben zwei gemeinsame Kinder, die achtjährige Ingrid Alexandra und den sechs Jahre alten Sverre Magnus. Aus einer früheren Beziehung brachte Mette-Marit ihren Sohn Marius (15) mit in die Ehe. Es sei ihm seinerzeit schwer gefallen, seine Rolle als König und als Vater zu verbinden, räumte der Monarch ein. "Wir waren oft weg." Sein Sohn und seine Schwiegertochter würden es dagegen besser machen und mehr Zeit mit den Kindern verbringen.

Schwere Momente für das Staatsoberhaupt
Die bisher schwierigsten Momente als Staatsoberhaupt machte König Harald nach dem Blutbad im Sommer vergangenen Jahres durch, als der Rechtsextremist Anders Behring Breivik bei zwei Anschlägen 77 Menschen umbrachte. Bei der Trauerfeier für die Opfer stand dem Monarchen die Bestürzung ins Gesicht geschrieben. "Als Vater, Großvater und Ehemann kann ich Ihren Schmerz nur erahnen. Als König dieses Landes fühle ich mit jedem von Ihnen", sagte er damals. Zugleich versuchte er, seinen Landsleuten Mut zu machen: "Ich glaube weiterhin daran, dass die Freiheit stärker ist als die Angst. Ich glaube weiterhin an eine offene norwegische Demokratie und Gesellschaft. Und ich glaube weiterhin an unsere Fähigkeit, in unserem eigenen Land frei und sicher zu leben."

Die Rolle der Monarchie sei möglicherweise nach dem Massaker für die Menschen offensichtlicher geworden, meinte der König später. Im Grunde genommen habe sich deren Bedeutung aber nicht geändert: "Ein Bindeglied der Gesellschaft zu sein und die Einheit der Nation zu bewahren."

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(Bild: kmm)



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