59. Berlinale

Silberner Bär für Minichmayr

Adabei
15.02.2009 03:29
Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr ist bei der 59. Berlinale mit dem Silbernen Bären als beste Schauspielerin ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis am Samstagabend für ihre Rolle in dem deutschen Wettbewerbsfilm "Alle Anderen" von Maren Ade. Minichmayr dankte mit emotionalen Worten "der Jury für diesen wunderbaren Preis". Als bester Film mit dem Goldenen Bären wurde "The Milk Of Sorrow" ausgezeichnet.

Die 31-Jährige gehört zum Ensemble des Wiener Burgtheaters.  Minichmayr war bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin auch in der Sektion Panorama in dem Krimi "Der Knochenmann" (mehr zum Film findest du in der Infobox) an der Seite des Kabarettisten Josef Hader zu sehen.

"Ich freu mich einfach tierisch", sagte die 31-Jährige nach der Preisverleihung, "vor allem, weil es für mich so eine spezielle, tolle Arbeit war mit Maren Ade." "Ich war gestern noch in Wien spielen", erzählte sie von der überraschenden Ehrung. Dann habe die Berlinale angerufen und gefragt, ob sie wieder nach Berlin kommen könne: "Dann habe ich mir natürlich schon einige Gedanken gemacht."

Die Arbeit mit Ade sei für sie so speziell gewesen, weil "sie sehr eine Zusammenarbeit mit dem Schauspieler sucht und ein unglaubliches Talent hat, Dialoge zu schreiben". Nun wird erstmal gefeiert, sagte Minichmayr, der Bär kommt "heute Nacht gleich neben das Bett".

Minichmayr: Schauspielhoffnung und Neo-Sängerin
Minichmayr gilt als eine der herausragenden Schauspielerinnen ihrer Generation. In Linz geboren, absolvierte sie ihre Ausbildung am berühmten Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Die mit ihrer Beziehung hadernde Gitti in Maren Ades Wettbewerbsbeitrag "Alle Anderen" ist ihre bisher größte Rolle im Kino. Zuvor hatte sie eher kleine Rollen, zum Beispiel die Mutter des Mörders Grenouille in Tom Tykwers Verfilmung des Bestsellers "Das Parfüm".

Schon seit zehn Jahren arbeitet Minichmayr gleichermaßen für das Theater und für das Kino. Stets wirkt es so, als gäbe sie sich der zu verkörpernden Figur vollkommen hin. Dazu sagte Minichmayr einmal: "Ich krieche geradezu in die Charaktere hinein, weil ich sie verstehen möchte. Erst wenn ich sie wirklich verstehe, kann ich sie so spielen, dass die Zuschauer gepackt werden. Und darum geht es mir immer: Ich möchte die Zuschauer packen, ganz und gar." Heuer ließ sie auch mit einer musikalischen Kollaboration aufhorchen: Minichmayr ist als Duettpartnerin von Sänger Campino auf dem aktuellen Album der Punkband Die Toten Hosen zu hören."

Der deutsche Beitrag "Alle Anderen" von Maren Ade ist auch mit dem Großen Preis der Jury, einem Silbernen Bären, ausgezeichnet worden. Der Preis ging zu gleichen Teilen an die Tragikomödie "Gigante" von Adrian Biniez aus Uruguay.

Goldener Bär an peruanische Filmemacherin
Der Goldene Bär ging an den peruanischen Film "La Teta Asustada" ("The Milk of Sorrow"). Die 32-jährige Regisseurin Claudia Llosa erzählt in dem Film von einer jungen Frau, die an den Folgen des Jahre zurück liegenden Terrorsystems in Peru leidet. Der Andenstaat hatte zum ersten Mal am Berlinale-Wettbewerb teilgenommen und gewann nun auf Anhieb den Hauptpreis.

Zuvor ist Sotigui Kouyate mit einem Silbernen Bären als bester Darsteller geehrt worden. Der in Mali geborene Schauspieler bekam am Samstagabend die Trophäe für seine Rolle in dem Drama "London River". In dem Film des Franzosen Rachid Bouchareb geht es um die Auswirkungen der Terroranschläge in London 2005.

Drehbuch von "The Messenger" versilbert
Der Silberne Bär für das beste Drehbuch ging an den US-Film "The Messenger". Die Jury der 59. Berlinale zeichnete dafür Regisseur Oren Moverman und seinen Mitautor Alessandro Camon aus. Den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung bekamen Gábor Erdélyi und Tamás Székely für das Sounddesign in "Katalin Varga" von Peter Strickland aus Großbritannien.

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(Bild: kmm)



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