Fernsehlegende

“Servas die Buam”: Heinz Conrads wäre 100 geworden

Adabei
21.12.2013 09:13
"Guten Abend die Madln, servas die Buam" - mit diesem Spruch hat sich Heinz Conrads in das kollektive Gedächtnis Österreichs eingebrannt. Der Schauspieler, Conferencier, Kabarettist und Wienerliedsänger hat sich aber auch darüber hinaus in vielen Sparten als vielseitiger Entertainer einen Namen gemacht. Am 21. Dezember jährt sich der Geburtstag des Publikumslieblings zum 100. Mal.

Der Paradewiener Heinz Conrads wurde am 21. Dezember 1913 in der k.u.k.-Metropole geboren. Nach einer Lehre als Modelltischler wagte er sich alsbald mit ersten Schritten in den künstlerischen Bereich vor. 1933 ging er als Freiwilliger als Funker zum Heer, wo er als Conferencier auch durch Truppenfeste führte. In Zeiten des Zweiten Weltkriegs nahm Conrads dann in Wien Schauspielunterricht und debütierte 1942 am Stadttheater.

Der eigentliche Durchbruch des Allrounders erfolge allerdings erst nach dem Krieg, wo er sich schnell als Conferencier für "Bunte Abende" einen Namen machte. Parallel dazu trat Conrads ab 1945 im Kabarett Simpl auf und begann seine Karriere im ORF, die ihn landesweit bekannt machen sollte.

"Guten Abend die Madln, servas die Buam"
Von 1946 an war er im Radio für die Sendung "Was machen wir am Sonntag, wenn es schön ist?" verantwortlich. Formate wie die Sonntagsrevue "Was gibt es Neues?" folgten. Aber auch das neue Medium Fernsehen wurde auf den erfolgreichen Radiomann aufmerksam. So engagierte der ORF Conrads und sein unverwechselbares Timbre für die Sendung "Guten Abend am Samstag", die in knapp 30 Jahren Laufzeit für viele Künstler zum Karrieresprungbrett wurde. In diesem Rahmen entwickelte der Entertainer seine mittlerweile sprichwörtliche Begrüßung zum Kult: "Guten Abend die Madln, servas die Buam".

Die Laufbahn des Umtriebigen blieb allerdings nicht aufs Fernsehen beschränkt. Ab Mitte der 1950er-Jahre war er in zahlreichen Kinofilmen wie "Frühling auf dem Eis", "Einmal keine Sorgen haben (Einen Jux will er sich machen)", "Die Deutschmeister" oder "Wiener Schnitzel" als Schauspieler zu sehen und stand auch im Theater in der Josefstadt auf der Bühne. In der Volksoper wurden seine Auftritte als "Frosch" in der "Fledermaus" Legende.

Auch das Wienerlied geprägt
Vor allem war der Tausendsassa aber immer auch als Wienerliedinterpret aktiv und prägte mit seinen markanten Interpretationen maßgeblich das Genre. Klassiker wie "Der Wurschtl", "Stellt's meine Roß in' Stall" oder "Suachst an Zwiefel, findst an Knofel" sind ohne Conrads heute praktisch undenkbar.

Dieses vielseitige Lebenswerk wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, von denen Conrads im Laufe seiner Karriere über 50 einheimsen konnte. Darunter finden sich das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst sowie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ebenso wie der Berufstitel Professor. Seinen endgültigen Abschied von der Bühne des Lebens nahm Conrads am 9. April 1986, woraufhin er in einem ehrenhalber gewidmeten Grab in Hietzing bestattet wurde.

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(Bild: kmm)



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