Große Trauer

“Schimanski” Götz George mit 77 Jahren verstorben

Adabei
26.06.2016 22:30

Tiefe Trauer um einen der größten deutschen Schauspieler: Götz George ist im Alter von 77 Jahren verstorben. Als "Tatort"-Kommissar Horst Schimanski war er auch vielen Österreichern ans Herz gewachsen. Laut seiner Agentur starb George bereits am 19. Juni nach kurzer, schwerer Krankheit und wurde in Hamburg im engsten Familienkreis beigesetzt. Erst am Sonntagabend wurde die traurige Nachricht dann publik.

Götz George ist einem Millionenpublikum neben zahlreichen weiteren Rollen besonders als "Tatort"-Kommissar Schimanski in Erinnerung. Den Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er in 32 Jahren insgesamt 48 Mal. Vor zwei Jahren hatte George erklärt, er wolle sich nach 65 Arbeitsjahren aus dem Schauspielgeschäft weitestgehend zurückziehen. 2015 stand er dann zum letzten Mal vor der Kamera.

Rücksicht auf Privatsphäre
"Götz George hat sich eine Verabschiedung im engsten Kreis gewünscht", hieß es in der Mitteilung seiner Agentur. Von weiteren Nachfragen solle aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie abgesehen werden. George hatte seit 1997 mit der Hamburger Journalistin Marika Ullrich zusammengelebt und sich seit 2010 intensiv in der Krebshilfe engagiert.

Großes Schauspieltalent
George stammte aus einer Schauspielerdynastie: Sein Vater Heinrich galt in Theaterkreisen als Star, seine Mutter Berta Drews war ebenfalls eine bekannte Schauspielerin. George stand bereits im Alter von elf Jahren auf der Bühne und war später als besonders erdiger Darsteller bekannt, dem die Eitelkeit fremd war. In zahlreichen Rollen stellte er sein Talent unter Beweis. Er spielte unter anderem den KZ-Arzt Josef Mengele ("Nichts als die Wahrheit") und einen an Alzheimer erkrankten Busfahrer ("Mein Vater"), einen Taschendieb ("Das Trio") und einen blinden Klavierlehrer ("Der Novembermann"), einen Öko-Aktivisten ("Lüg weiter, Liebling") und einen todgeweihten Staatsanwalt ("Nacht ohne Morgen").

Eine seiner berühmtesten Rollen hatte er als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in dem Streifen "Der Totmacher", der 1995 das Filmfestival von Venedig eröffnete. Zugleich bewies er in Satiren wie "Schtonk!" oder "Rossini" auch sein komödiantisches Talent. 2007 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt, 2014 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

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(Bild: kmm)



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